Aktuelles Lexikon:Airdrop

Die US-Luftwaffe hat die Menschen im Gaza-Streifen aus der Luft mit Hilfsgütern versorgt.

Von Reymer Klüver

Am Wochenende haben erstmals drei Transportmaschinen der US-Luftwaffe an der Küste im südwestlichen Gazastreifen hungernde Bewohner des umkämpften Gebiets mit Nahrungsmitteln versorgt. Nach eigenen Angaben haben die Amerikaner Paletten mit 38 000 "Meals Ready-to-Eat" an Fallschirmen abgeworfen, also Mahlzeiten, die ohne weitere Zubereitung sofort verzehrt werden können. Solche Airdrops genannten Hilfslieferungen aus der Luft haben in der Militärgeschichte bereits eine lange Tradition. Im Zweiten Weltkrieg wurden beispielsweise Résistance-Angehörige in Frankreich so mit Waffen und Medikamenten versorgt oder die eingeschlossenen Kämpfer der polnischen Heimatarmee beim Warschauer Aufstand. UN-Hilfswerke haben humanitäre Airdrops erstmals während der Hungerkatastrophe in der Sahelzone 1973 eingesetzt. Solche Abwurfaktionen sind für die Hilfsorganisationen immer nur das letzte Mittel, auch weil sie deutlich kostspieliger sind als etwa Transporte per Lkw. Heute sind Transportflugzeuge wie die C-130 Hercules, die über Gaza eingesetzt wurden, speziell so konstruiert, dass die Paletten mit Waffen oder Hilfsgütern über dem Abwurfgebiet aus kurzzeitig geöffneten Heckklappen im Rumpf des Flugzeugs hinausrollen und dann an Fallschirmen hinuntersegeln.

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