Wolff-Christoph Fuss:Merkzettelchen mit Mannschaftsaufstellungen

Es ist das erste Champions-League-Finale, das Fuss kommentiert. Er ist zwar erst 33 Jahre alt, macht seinen Job aber schon seit 13 Jahren; von Beginn an kam er in den Sendern gut an, so dass er sein BWL-Studium schnell hinwarf. Er fing 1997 bei Leo Kirchs Digitalfernseh-Projekt DF1 an, wo er mitten in der Nacht Aufzeichnungen abstruser Partien aus der argentinischen Liga kommentierte. "Das war super zum Üben", sagt er heute. "Ob du für 100 Leute kommentierst oder für 15 Millionen - das ändert gar nichts. Nichts an der Vorbereitung, nichts an der Anspannung und nichts daran, dass du dich dabei so gut wie möglich amüsieren willst."

Er wird auch in Madrid seine gelben Merkzettelchen dabeihaben, mit denen er sich die Mannschaftsaufstellungen zurechtklebt, und seine 120 Seiten dicke Vorbereitungsmappe mit Fakten zum Spiel, die ihm die Redaktion zusammengestellt hat. Und er wird Lampenfieber haben, so wie immer, wenn er kommentiert, "das ist gut, das schafft ein bisschen Demut vor dem Ereignis."

Und wenn Lucio antritt, diesmal für Mailand, bringt er dann wieder seinen berühmten Satz? "Kann schon sein, aber ich bereite so etwas nicht vor. Diese Dinge fallen mir irgendwann mal ein, und dann liegen sie hinten in der linken Gehirnhälfte. Sie auszusprechen, entscheide ich dann in einer Sechzehntelsekunde." Fuss hat noch einen anderen Vergleich für Lucio im Hinterkopf, der auch mal zum Einsatz kommen könnte: "Ein-Mann-Büffelherde finde ich auch ganz gut."

ran: Champions-League-Finale FC Bayern München - Inter Mailand, Sat1, Samstag, 20.15 Uhr.

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