Spielfilmtipps zum Wochenende:Die Unberechenbaren

Lesezeit: 2 min

L. T. (Tommy Lee Jones, l.) hat Aaron (Benicio Del Toro) zum Killer ausgebildet - und muss seinen einstigen Schüler nun stoppen. (Foto: Sam Emerson/ZDF)

"Die Stunde des Jägers", "Charade", "Die Hexe und der Zauberer", "China Moon" und "Lady Vegas": die besten Filme zum Wochenende.

Von Fritz Göttler

Die Stunde des Jägers

Thriller, ZDF Neo, Samstag, 23.30 Uhr

Ein finsterer Menschenjagdfilm, 2002, von William Friedkin. Gejagt wird Benicio Del Toro - "My boy", sagt Tommy Lee Jones von ihm, er war sein Ausbilder beim Militär, hat ihm das Töten beigebracht, aber nicht, wie man das wieder abschaltet. Als der Junge zum psychopathischen Killer wird, muss der Lehrer ihn jagen. Und zugleich die Agenten und Cops, die mit auf der Jagd sind, in Schach halten. Einen Cop spielt Benicio Del Toro in China Moon - Eine heiße Affäre, 1994 (Tele 5, Nacht zu Sonntag, 0.40 Uhr), wo sein Kollege Ed Harris an die gefährliche Madeleine Stowe gerät. Die einzige Regie von John Bailey, der als Kameramann den kalten Chic der Achtziger einfing, in American Gigolo (und weiteren Paul-Schrader-Filmen), Robert Redfords Ordinary People, The Big Chill (und weiteren Lawrence-Kasdan-Filmen).

Charade

Krimikomödie, Arte, Sonntag, 20.15 Uhr

Eine Menge Amerikaner in Paris, sie drängeln sich um die zierliche Audrey Hepburn in diesem klassischen Krimi-Vexierspiel von Stanley Donen, 1963. Sie haben schmutzige Geschäfte im Sinn, das reicht bis in den Krieg zurück, als sie Soldaten waren in Frankreich. Hepburn, eine naive junge Witwe, ist gefragt, weil sie angeblich weiß, wo eine Viertelmillion von damals abgeblieben ist ... aber leider hat sie keine Ahnung. Der Film ist mehr Billy Wilder als Hitchcock - Walter Matthau als ranziger Typ in der amerikanischen Botschaft, Cary Grant als charmanter älterer Schutzengel, aber unberechenbar und brutal im Zweikampf. Die Viertelmillion erscheint komprimiert auf wenige Zentimeter, und nur ein älterer Herr auf dem Pariser Trödlermarkt hat, inmitten der gierigen Wölfe, ein Gespür für ihre Aura und Schönheit. "Ein paar Minuten durfte ich sie in Händen halten, das ist genug."

Die Hexe und der Zauberer

Animation, Disney Channel, Samstag, 20.15 Uhr

Ein Film von Wolfgang Reitherman, aus dem gleichen Jahr wie Charade. Disney-Zeichentrick über das mittelalterliche coming of age des jungen Arthur, der davon träumt, Schildknappe bei einem tumben Ritter zu werden - in Wirklichkeit aber ist er der künftige König der Tafelrunde: weil er das legendäre Schwert aus dem Stein ziehen kann (The Sword in the Stone ist der Originaltitel). Sein Lehrmeister ist der Zauberer Merlin, der sich gern verplappert mit Sachen, die erst viel später entdeckt oder erfunden werden. Disney hatte, wenn er Europas Mythen animierte, nie nur die Kinder im Blick. Stürmisch setzt ein Eichhornmädel dem magisch vereichhornten Arthur nach und ist unsagbar verzweifelt, wenn er sich in den Jungen zurückverwandelt. Liebe als die größte Kraft, stärker als Schwerkraft (von der man damals natürlich noch nichts wusste).

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Lady Vegas

Komödie, Das Erste, Nacht zu Sonntag, 1.30 Uhr

Ein Brite blickt in das Herz von Amerika, nach Las Vegas, und dort interessiert Stephen Frears sich nicht für den Glamour der großen Casinos, sondern für die Arbeiterklasse der Stadt. Rebecca Hall heuert in einem der vielen Wettbüros an, ihr Chef ist Bruce Willis, der sich, soft und süffig, als das präsentiert, was er in seinen Stirb langsam-Filmen immer durch knallharte Action verdrängt hat, als echter Familienmensch. Der lernt, dass Frauen mehr sein wollen und können als Glücksbringer, echte Profis. Zwei andere Engländer auf großer Tour durch Amerika: Nick Frost und Simon Pegg in Paul - Ein Alien auf der Flucht, 2011, von Greg Mottola (ZDF Neo, Sonntag, 23.40 Uhr). Aus der geheimen, abgeschotteten Area 5 ist ein Alien entflohen, der nicht ganz so lieb ist wie Spielbergs E. T., den es aber gleichwohl zu retten gilt vor fiesen Agenten.

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