Long Shot - Ungewöhnlich, aber nicht unmöglich
Komödie, Sat 1, Sonntag, 20.15 Uhr
Wie das zusammengeht, Politik und Anarchie und Ejakulation ... Eine kleine Komödie, die vor unverschämtem Optimismus strotzt, wie einst die Filme von Frank Capra in den Dreißigern, den Jahren der Großen Depression. Jonathan Levines Film ist von 2019, als Amerika einen Weg suchte aus dem Trump-Chaos. Es geht um den aufmüpfigen, aber nicht ganz trittfesten Journalisten Fred Flarsky und um Charlotte Field, Außenministerin der USA - er hat sich schon ganz jung in sie verliebt, als sie seine Babysitterin war. Ein tolles Team, Seth Rogen, aus dem Comedy-Umfeld von Judd Apatow und James Franco, als Fred, und die coole Charlize Theron als Charlotte: Er soll ihre Reden aufpeppen und möchte, dass sie mit einem Öko-Programm die Bäume der Welt rettet, sie hat beste Aussichten, die erste Mrs. President zu werden. Dann verpatzt er alles durch ein klebriges Social-Media-Missgeschick.
Zwei rechnen ab
Western, Arte, Sonntag, 14.15 Uhr
PR-Probleme gab es bereits im 19. Jahrhundert. Wyatt Earp hat eines in diesem Western von John Sturges aus dem Jahr 1957. Der US-Marshall will seinen Brüdern helfen, in Tombstone gründlich aufzuräumen - aber er hat zur Unterstützung ausgerechnet Doc Holliday mitgebracht, der exzellent schießen (und auch mit dem Messer umgehen) kann, aber den ganzen Tag trinkt und am Kartentisch hockt, sodass er in jeder Stadt, in der er auftaucht, mit dem Sheriff in Konflikt kommt. Burt Lancaster als Wyatt und Kirk Douglas als Doc sind ein tolles Team, in einem Grenzland, das sich nach Ruhe, Gesetz und Ordnung sehnt: Männer müssen ihre Waffen im Saloon abgeben, Frauen dürfen dort nicht Karten spielen, nur im Nebenraum. Der Showdown wird dann zur Familiensache, und auch die Liebe spielt eine Rolle: "Bewahr' die Flamme, lass sie brennen, bis ich zurück bin vom Gunfight am O.K. Corral."
Ghostbusters
Fantasykomödie, ZDF Neo, Samstag, 20.15 Uhr
Die Geisterjäger sind unverwüstlich, vor vierzig Jahren traten Bill Murray und Co. in diesem Film erstmals in Aktion, diese Woche lief in den Kinos die neueste Folge an, Ghostbusters: Frozen Empire, in dem die Kinder und Kindeskinder die Arbeit fortführen, mit Enthusiasmus und bombastischem selbst gebastelten Gerät. Im Anschluss daran Ghostbusters II (21.50 Uhr), beide inszeniert vom Komödienmeister Ivan Reitman. Nicht gegen Geister, aber gegen Aliens müssen die Brüder Mel Gibson und Joaquin Phoenix auf ihrer Farm in Pennsylvania antreten, in Signs, 2002, von M. Night Shyamalan (RTL 2, Sonntag, 22.15 Uhr). Mysteriöse Kornkreise kündigen deren Erscheinen an, und mit gewaltigem Eifer und ein bisschen Schauder denken die Menschen sich Strategien zu ihrem Schutz aus - darunter auch Aluhüte, damit die fiesen, wasserscheuen Aliens nicht ihre Gedanken lesen können.
Parasite - Finde den Eindringling
Thriller-Komödie, RBB, Samstag, 23.25 Uhr
Dieser Film hat im Jahr 2020 die Oscars kräftig durchgewirbelt. Er wurde als bester fremdsprachiger Film und zugleich als bester Film des Jahres überhaupt ausgezeichnet, und der Koreaner Bong Joon-ho bekam den Oscar für die beste Regie. Eine doppelte Familiengeschichte: Die Proll-Familie Kim haust im Armenviertel, aber die vier Familienmitglieder sind viel cleverer als die langweilige bürgerliche Familie Park, bei der sie sich als diverse soziale Dienstleister - Nachhilfe, Chauffeur etc. - einschleichen. Minimalistischer Klassenkampf! Das vornehme Haus, das sorgsam für den Film entworfen wurde, ist eine Wucht und der reine Horror - in seinem Untergeschoss stecken destruktive Kräfte. Und ist natürlich, wie bei Tati oder Hitchcock in den Sechzigern, selbst ein Mitspieler. Hitchcocks Psycho ist einer von Bongs Lieblingsfilmen, das sollte man immer im Hinterkopf behalten.
