Spielfilmtipps zum Wochenende:Große Zaubereien

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Mr. Magorium (Dustin Hoffman) will sich zur Ruhe setzen und seinen magischen Wunderladen seiner treusten Mitarbeiterin (Natalie Portman) überantworten. (Foto: RTL)

"Mr. Magoriums Wunderladen", "Vier Hochzeiten und ein Todesfall", "Mary Poppins' Rückkehr" und "Doktor Schiwago": die Filme des Wochenendes.

Von Stefan Fischer

Mr. Magoriums Wunderladen

Fantasy, Super RTL, Samstag, 20.15 Uhr

Wenn Hollywood keine Industrie wäre, sondern ein charmanter Laden, dann wäre es in etwa so wie dieses Geschäft. Dort werden Dinge verkauft, die Wünsche in Erfüllung gehen lassen. Das funktioniert nur mit Magie, also so wie das Kino. Dustin Hoffman spielt den so wunderkundigen wie auch wunderlichen Mr. Magorium - selten beherrscht ein Schauspieler einen Film so wie Hoffman in dieser Rolle in diesem kleinen Zauberwerk. Umso bemerkenswerter ist, dass Natalie Portman nicht untergeht neben ihm. Sie spielt Molly, die Assistentin des Besitzers und Tüftlers, der Stofftiere zum Leben erwecken und Raketen zum Fliegen bringen kann. Sie soll den Wunderladen übernehmen, da Magorium sich seinem 250. Geburtstag nähert und ans Aufhören denkt. Doch hat Molly kein Zutrauen in sich.

Vier Hochzeiten und ein Todesfall

Liebeskomödie, ZDF Neo, Sonntag, 21.50 Uhr

Ohne all die Hochzeiten, auf denen Charles zu Gast ist, würde er sein Lebensglück nicht finden. Und doch sind sie eine Qual, denn einmal heiratet die Frau, die er liebt, einen anderen. Oder aber er steht im Begriff, eine Frau zu heiraten, die er gar nicht liebt. Auf einer der Hochzeiten stirbt ein guter Freund. So taumelt Charles, gespielt von Hugh Grant, durch sein Liebesleben, das ihn nicht glücklich macht - bis er in Sachen Heirat gemeinsam mit der begehrten Carrie (Andie MacDowell) einen weisen Entschluss fällt. Sechs Jahre zuvor, 1989, sind sich in Harry und Sally bereits schon einmal ein Mann und eine Frau immer wieder begegnet, ohne die längste Zeit zueinanderzufinden. Nicht in London wie Charles und Carrie, sondern in New York. Ihre Begegnungen sind explosiver, weniger romantisch - und sehr lustig (Das Erste, Nacht zu Sonntag, 0 Uhr).

Mary Poppins' Rückkehr

Musical, Sat 1, Samstag, 20.15 Uhr

Von Weisungsbefugnis hält die Gouvernante Mary Poppins nichts. Sie kümmert sich, aber sie macht das auf ihre spezielle Weise - auch in Rob Reiners Film von 2018, der das Wagnis eingegangen ist, Robert Stevensons Klassiker von 1964 mit Julie Andrews fortzusetzen. Der Coup ist geglückt, durch eine kluge Entscheidung bei der Besetzung der Hauptrolle mit Emily Blunt, durch die Auswahl der Songs, durch ein gutes Gespür für das Verhältnis von Nähe und Distanz zum Vorläufer. Die beiden Banks-Kinder, denen Mary Poppins einst über große Nöte hinweggeholfen hat, sind inzwischen erwachsen, Michael hat selbst Kinder. Mary hat Träumer aus ihnen gemacht, was ein feiner Zug ist, die beiden nun aber an der Härte der Realität scheitern lässt. Also greift sie wieder ein, auf ihre bewährte, charmante, eigenwillige Art.

Doktor Schiwago

Drama, Arte, Sonntag, 20.15 Uhr

Auf die melodramatische Lebensgeschichte des Doktor Schiwago (Omar Sharif) hat David Lean seine mehr als drei Stunden lange Verfilmung von Boris Pasternaks Roman konzentriert. Die historischen Zusammenhänge, die zur Russischen Revolution 1917 inmitten des Ersten Weltkriegs und schließlich zum Stalinismus führen, platziert er im Hintergrund, wo sie jedoch ein sattes Panorama abgeben für diese Elegie einer unmöglichen Liebe zwischen dem Mediziner Schiwago und Lara (Julie Christie). Die beiden haben immer wieder ein Verhältnis miteinander, aus dem schließlich sogar eine Tochter hervorgeht, sind jedoch zum einen anderweitig gebunden, zum anderen treiben die Kriegswirren sie immer wieder auseinander. So gerät schließlich beides monumental: das Gefühlsleben und das Zeitkolorit.

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