RTL2 hat auf die Kritik an seiner Sendung Tatort Internet reagiert, in der mutmaßliche Kinderschänder mit versteckter Kamera gefilmt werden.
Künftig wolle man die Arbeitgeber jener mutmaßlichen Täter benachrichtigen, "die in ihren Arbeitsverhältnissen mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben", sagte ein Sprecher des Senders der SZ.
Im Fall eines 61-jährigen Kinderdorfleiters aus Würzburg, der beim Gespräch mit einer 13-Jährigen gefilmt worden war, hatte RTL2 diese Information fünf Monate lang nicht an dessen Arbeitgeber, die Caritas, weitergeleitet.
Der städtische Chef des Sozialverbandes hatte dies scharf kritisiert. RTL2 teilte nun mit, man werde auch immer donnerstags vor der Sendung am Montag "die Sendekopien an die betreffenden Strafverfolgungsbehörden weitergeben".
Der Kinderdorfleiter wird weiter vermisst, er war nach seiner Entlassung am vergangenen Donnerstag verschwunden. Laut Polizei gibt es bisher keine Spur. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Mann wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs.