Um zu Jack Warner zu sprechen, hat John Oliver vergangene Nacht Sendezeit gekauft. Im Fernsehen von Trinidad und Tobago, der Heimat des ehemaligen Fifa-Vizepräsidenten. In einem knapp fünfminütigen Beitrag fordert der Comedian den Fußball-Funktionär dazu auf, alles zu veröffentlichen, was die Fifa weiter belasten könnte.
Es ist nicht das erste Mal, das sich der 38-Jährige die Fifa vorknöpft. Zweimal schon widmete er sich in seiner Show Last Week Tonight with John Oliver den Skandalen rund um den Weltfußballverband. Und keiner blieb sicher vor seinem bissigen Humor: nicht Chuck Blazer ("ein korrupter amerikanischer Fifa-Funktionär und böser Weihnachtsmann"), nicht Sepp Blatter ("praktisch Charles Manson") und schon gar nicht Jack Warner.
Mit seiner jüngsten Satireaktion antwortet der Late-Night-Host auf eine Ansprache Warners, für die dieser ebenfalls Sendezeit auf dem trinidadischen TV-Sender TV6 gekauft hatte. Unter dem Titel "The Gloves Are Off" gab der vorläufig aus der Haft entlassene Warner bekannt, im Besitz belastender Dokumente zu sein. Er fürchte um sein Leben, sagte Warner. Begleitet wurde der - ja, was eigentlich? Frei-Kauf- oder doch eher Erpressungsversuch? - von melancholischem Pianogetröpfel.
Krawallbruder Oliver kontert scham- und gnadenlos mit "The Mittens Of Disapproval Are On" - "Die Fäustlinge der Missbilligung sind angezogen". Er parodiert Warners Ansprache, mit trinidadischem Akzent, aber nicht ohne Selbstironie: "Ich unterbreche jetzt mal kurz, um den Menschen von Trinidad die Möglichkeit zu geben über die weißeste Person aller Zeiten zu lachen."