Öffentlich-rechtlicher Sender:RBB-Rundfunkrat lehnt Antrag von Interimschefin Vernau ab

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Vernau bei der außerordentlichen Sitzung des RBB-Runkfunkrates am Donnerstag. (Foto: Fabian Sommer/dpa)

Katrin Vernau wird nicht nachträglich zur Intendantenwahl zugelassen. Das hat das Gremium in einer außerordentlichen Sitzung entschieden. Die Interimschefin zeigt sich enttäuscht.

RBB-Interims-Chefin Katrin Vernau ist nachträglich nicht mehr ins Rennen für die Intendantenwahl gekommen. Ein am Donnerstagabend im Rundfunkrat eingebrachter Antrag eines Mitglieds, die 50-Jährige zur Wahl zuzulassen, wurde im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung mehrheitlich abgelehnt, wie Rundfunkratschef Oliver Bürgel mitteilte.

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Die Intendantenwahl bei dem öffentlich-rechtlichen ARD-Sender findet am 16. Juni statt. Mit dem gescheiterten Antrag bleibt es damit bei drei Kandidatinnen und einem Kandidaten. Die Bewerbungsfrist lief Ende April ab.

Vernau akzeptiere die Entscheidung "nicht fröhlich, aber ohne Groll"

Die RBB-Interimsintendantin Vernau hatte sich im Rahmen der Ausschreibung nicht offiziell als Kandidatin beworben, weil sie "keine neue Bewerbung" sei, wie sie am Donnerstag in der Rundfunkratssitzung erneut betonte. Aber sie sei gerne bereit, ihre Arbeit fortzusetzen. Vor dem Beschluss des Rundfunkrates gab es eine Debatte unter anderem über mögliche Anfechtungsgründe gegen eine Erweiterung der Kandidatenliste nach Ende der Bewerbungsfrist.

Nach der Entscheidung ließ Vernau wissen, dass sie "die Entscheidung des Runkfunkrates respektiere" und "zwar nicht fröhlich, aber ohne Groll" sei. Sie habe ihre "Arbeit im RBB ohne weitergehende persönliche Ambitionen begonnen und setze sie jetzt so fort". Es stünden in den kommenden Wochen notwendige Veränderungen und die Neuausrichtung des Senders an, an denen sie arbeiten wolle. "Parallel bereiten wir alles für eine vertrauensvolle und konstruktive Übergabe vor", so Vernau.

Als Kandidaten für das Intendantenamt sollten sich am Donnerstag in nichtöffentlicher Sitzung die frühere Regierungssprecherin Ulrike Demmer (50), die Chefredakteurin Digitales von ARD-aktuell, Juliane Leopold (40), die frühere Vodafone-Managerin Heide Baumann (50) und der derzeitige Programmdirektor von Radio Bremen, Jan Weyrauch (55), dem Rundfunkrat vorstellen.

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