In der Affäre um den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hat die Generalstaatsanwaltschaft Berlin die Ermittlungen ausgeweitet. Sie richten sich jetzt auch gegen den Verwaltungsdirektor und ehemaligen stellvertretenden Intendanten sowie die Juristische Direktorin des ARD-Senders. Das machte das RBB24-Rechercheteam am Dienstag öffentlich, nachdem es bei der Generalstaatsanwaltschaft nachgefragt hatte. Den beiden Führungskräften aus der aktuellen Geschäftsleitung werde Untreue und Beihilfe hierzu vorgeworfen. Der Vorwurf beziehe sich insbesondere auf die Einführung eines variablen Vergütungssystems beim RBB sowie Gehaltsfortzahlungen an Mitarbeitende, die keine Beschäftigung mehr ausübten.
Der Vorsitzende des Kontrollgremiums Rundfunkrat, Ralf Roggenbuck, sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass es an diesem Mittwoch ein Gespräch zwischen ihm, seiner Stellvertreterin und Interims-Intendantin Katrin Vernau geben werde, bei dem auch die Ermittlungen angesprochen werden sollten.Bislang ermittelte die Generalstaatsanwaltschaft gegen die fristlos entlassene Intendantin Patricia Schlesinger, ihren Ehemann und ehemaligen Spiegel-Journalisten Gerhard Spörl und den zurückgetretenen Senderchefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf wegen des Verdachts der Untreue und Vorteilsannahme. Es gilt bis zur Aufklärung die Unschuldsvermutung. Die Affäre war durch Vorwürfe der Vetternwirtschaft und des Filzes ins Rollen gekommen.