"Only Murders in the Building" auf Disney+:Ein hausgemachter Spaß

Lesezeit: 2 min

Selena Gomez spielt Mabel, die in der zweiten Staffel selbst unter Mordverdacht steht. (Foto: Craig Blankenhorn/HULU)

Komischer Krimi: Die Disney-Serie "Only Murders in the Building" von und mit Steve Martin.

Von Susan Vahabzadeh

Das Haus an sich wäre schon eine Geschichte wert: Die Hauptrolle in Steve Martins Disney+-Serie Only Murders in the Buildung spielt eigentlich das Arconia, ein riesiger alter Apartmentblock an New Yorks Upper West Side, der ein bisschen so funktioniert wie eine Kleinstadt innerhalb einer Großstadt. Unter einem Dach leben dort Normalos, Bohemiens, Ex-Stars und solche, die es immer noch sind. Und gelegentlich passiert ein Mord.

Steve Martin spielt den leicht egozentrischen Schauspieler Charles, der nur noch selten Jobs findet; Martin Short ist der ebenso egozentrische Regisseur Oliver Putnam, der überhaupt keine Jobs mehr findet; und Selena Gomez spielt Mabel, die erst in der Jobfindungsphase ihres Lebens ist. Schon die beiden älteren Herren sind kein offensichtliches Team, sie bilden aber mit Mabel ein Trio, das im Lauf der Serie eine herzerweichende Solidarität entwickelt. Sie verbindet die Liebe zum selben True-Crime-Podcast und die Suche nach einer Aufgabe, also machen sie in der ersten Staffel gemeinsame Sache, ermitteln in einem Selbstmord im Haus und haben ungeahnten Erfolg.

Gleich am Anfang von Staffel zwei, von der nun immer dienstags neue Folgen laufen, ist richtiger Zusammenhalt gefragt: Bunny, die Vorsitzende der Eigentümerversammlung, die die drei gern des Hauses verwiesen hätte, wurde tot in Mabels Wohnung aufgefunden. Mabel steht unter Mordverdacht, neuer Podcast, neuer Bewohner im Penthouse: Sting, der in der ersten Staffel noch über allen thronte als eklig entrückte Version seiner selbst, wurde von einer zickig-eingebildeten Amy Schumer ersetzt, die überlegt, den hauseigenen Mord zu verfilmen.

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Die Idee zu der Disney-Serie Only Murders in the Building hatte Steve Martin selbst, und vielleicht ist sie ja deswegen so gut - ein komischer Krimi, spannend, aber nicht blutrünstig, und voller liebenswerter Figuren. Shirley MacLaine taucht dann auch noch auf als Bunnys Mutter und erzählt Charles im Vorübergehen, dass sie die Geliebte seines Vaters war. Der darf nun überlegen, ob die fiese Bunny seine Halbschwester gewesen ist. Und irgendwann im Verlauf der zweiten Staffel kommt vielleicht auch heraus, was es mit der Verhaftung von Charles' blutverschmiertem Vater auf sich hatte.

Die Reisen in die Vergangenheit des Arconia, wo manche Menschen ihr ganzes Leben verbracht haben, waren schon in der ersten Staffel ungeheuer charmant - ein Blick auf ein New York, das es nicht mehr gibt. In der New York Times konnte man unlängst nachlesen, was es über das Belnord zu wissen gibt, den Apartmentblock von 1909, der das Arconia spielt: In diesem Prachtbau mit den Riesenwohnungen lebten einst einfache Leute, als er heruntergekommen war, vereinten sich hier Sozialisten und Immigranten und Künstler. Natürlich haben diesem Biotop der gedeckelten Mieten irgendwann Investoren den Garaus gemacht - aber der eine oder andere Oliver Putnam, an dem die Stadtentwicklung eigentlich längst vorübergerast ist, hat sich tatsächlich nicht weggentrifizieren lassen.

"Only Murders in the Building" , auf Disney+

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