Krise beim "nd":Von der Schwierigkeit, links zu sein

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nd-Verlagsgebäude am Franz-Mehring-Platz in Berlin: Ausgerechnet bei dem linken Blatt gab es seit sieben Jahren keine Gehaltserhöhung mehr. (Foto: imago images/Dirk Sattler)

Die Zeitung "nd", ehemals "Neues Deutschland", ist akut bedroht, unter anderem wegen der Inflation und gestiegener Kosten. Eine Spendenkampagne soll es richten.

Von Felix Stephan

Die linke Tageszeitung nd, vielen vor allem unter ihrem früheren Namen Neues Deutschland ein Begriff, hat im zurückliegenden Jahr mehr als 600 000 Euro Verlust gemacht, acht Prozent des Umsatzes. Das legte die Belegschaft nun in einer Stellungnahme zur wirtschaftlichen Lage des Verlags und der Zeitung offen. "Das nd befindet sich in einer existenziellen Krise", heißt es in dem auf der Homepage der Zeitung veröffentlichten Text. Vom 1. August an wird das nd deshalb in gedruckter Form nur noch an Abonnenten täglich geschickt; die Samstagsausgabe nd.DieWoche soll parallel die ganze Woche über am Kiosk zu finden sein. Außerdem werden vier der 80 Stellen gestrichen, davon zwei in der Redaktion. Dazu hat die Redaktion eine Rettungskampagne lanciert. Die aktuell verbreitete Auflage beziffert nd auf 17 612 während der Woche und auf 21 802 am Samstag. Im ersten Quartal 2023 hatte die Zeitung 12 309 Abonnenten, davon 2569 mit einem Digitalabo. Im Jahr 1989 lag die Auflage noch bei 1,2 Millionen Exemplaren.

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