Rundfunk:Woidke stößt mit Vorschlag für Landesfunkhaus auf Ablehnung

Dietmar Woidke, Ministerpräsident von Brandenburg. (Foto: Soeren Stache/dpa/Archivbild)

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Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) ist mit seinem Vorschlag, ein Landesfunkhaus des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) in Potsdam zu schaffen, im Brandenburger Landtag auf breite Ablehnung gestoßen. „Wir brauchen kein Landesfunkhaus, aber einen Ausbau der Regionalstudios“, sagte Linken-Fraktionschef Sebastian Walter am Dienstag. So argumentierte auch der Landtagsabgeordnete Matthias Stefke von den Freie Wählern. „Wir brauchen keine neue Zentrale, sondern einen Ausbau der regionalen Berichterstattung“, sagte er.

Der Abgeordnete Dennis Hohloch von der oppositionellen AfD-Fraktion sprach sich ebenfalls gegen ein Landesfunkhaus in Potsdam aus. Dies würde nur weitere Ressourcen verbrauchen, sagte er. „Notwendig ist eine stärkere Regionalisierung des RBB“, sagte Hohloch.

Auch CDU-Fraktionschef Jan Redmann zielte in dieselbe Richtung wie die Opposition. „Wir haben eine starke regionale Berichterstattung aus den RBB-Regionalstudios in Cottbus und Frankfurt (Oder)“, sagte Redmann. „Im Norden und im Westen des Landes fehlen solche Regionalstudios - und das merkt man.“ Grünen-Fraktionschefin Petra Budke erklärte, notwendig sei mehr Zusammenarbeit mit Berlin. „Ein eigenes Landesfunkhaus steht dem entgegen, wir brauchen aber einen stärkeren regionalen Blick.“

In Brandenburg regiert eine rot-schwarz-grüne Koalition. Doch einzig SPD-Fraktionschef Daniel Keller stellte sich hinter den Vorschlag des Ministerpräsidenten. Für ein Landesfunkhaus könne man bereits vorhandene Kapazitäten des RBB in Potsdam nutzen, meinte er. Keller verwies darauf, dass auch andere Anstalten wie der MDR und der NDR Landesfunkhäuser unterhielten. Woidke hatte am Montag im Interview der „Märkischen Allgemeinen“ erklärt, ein Landesfunkhaus in Potsdam könne die regionale Kompetenz des RBB bündeln und stärken.

© dpa-infocom, dpa:230110-99-168907/2

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