Fake-Doku "Lovemobil":Filmemacherin gibt Deutschen Dokumentarfilmpreis zurück

Inszenierte Doku "Lovemobil" über Prostitution. (Foto: Christoph Rohrscheidt/WDR/NDR)

"Lovemobil"-Schöpferin Elke Lehrenkrauss will auch die damit verbundene Geldprämie erstatten.

Die Filmemacherin Elke Lehrenkrauss gibt nach der Enthüllung ihres Dokumentarfilms Lovemobil als Fälschung den Deutschen Dokumentarfilmpreises 2020 zurück. Der NDR hatte sich an diesem Montag von dem von dem Sender mitfinanzierten Film distanziert und mitgeteilt, dass sich Teile der Doku als nicht authentisch erwiesen haben. Lehrenkrauss hatte ohne Kennzeichnung in Passagen des Films Darstellerinnen und Darsteller eingesetzt. Die mit dem Deutschen Dokumentarfilmpreis verbundenen Geldprämie will sie nun zurückgeben.

"Ich habe bei der Realisierung meines Films 'Lovemobil' schwerwiegende Fehler gemacht, die ich zutiefst bereue und deren Ausmaß mir gerade selbst erst klar wird", erklärt Lehrenkrauss. "Mir ist klar, dass ich die entstandene Frustration und Enttäuschung bei Preisgebern, Juror*innen und Kolleg*innen damit nicht rückgängig machen kann. Das bedauere ich sehr. Ich entschuldige mich in aller Form bei allen Beteiligten sowie allen Zuschauer*innen." Wie der SWR mitteilt, steht das zurückgegebene Preisgeld von 10 000 Euro nun Feras Fayyad zu, dem Regisseur des zusammen mit Lovemobil ausgezeichneten Films The Cave - Eine Klinik im Untergrund.

© SZ/SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Fake-Doku "Lovemobil"
:Das schönere Elend

Die Filmemacherin Elke Margarete Lehrenkrauss hat den inszenierten NDR-Film "Lovemobil" als Dokumentation ausgegeben. Ihre Realität, sagt sie, sei die "authentischere Realität".

Von Willi Winkler

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: