"International New York Times":"Herald Tribune" wird umbenannt

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New York Times und International Herald Tribune mit ihren bisherigen Titeln. (Foto: REUTERS)

Tradition ist gut, Erfolg ist besser: Nach diesem Motto haben sich die Chefs der New York Times Company für eine Umbenennung der "International Herald Tribune" entschieden. Künftig soll die Strahlkraft der "New York Times" besser genutzt werden.

Die prestigereiche Marke The International Herald Tribune verschwindet aus der weltweiten Medienlandschaft: Die in Paris produzierte Tageszeitung soll von Herbst an unter dem Namen International New York Times erscheinen, teilte der Verlag mit. Es handele sich bei der Umbenennung um einen "logischen nächsten Schritt, um unsere internationale Reichweite zu steigern", sagte der Verwaltungsratsvorsitzende der New York Times Company, Arthur Sulzberger, laut einer Mitteilung.

Die Marke der renommierten US-Tageszeitung solle dabei helfen, "internationale Lesergruppen, digitale Abonnements und Werbetreibende zu gewinnen", erklärte der neue Unternehmenschef Mark Thompson. In der Onlineausgabe der New York Times (NYT) wurde außerdem eine neu designte Website "für das internationale Publikum" angekündigt. Analysten zufolge ist die NYT bei jungen Lesern, die Informationen vor allem im Internet sammeln, die bekanntere Marke. Der Schritt der Umbenennung kommt dennoch selbst für Branchenexperten überraschend.

Die International Herald Tribune, die nach eigenen Angaben in rund 130 Ländern verkauft wird, hat ihren Ursprung in der 1887 gegründeten europäischen Ausgabe des New York Herald mit dem Namen Paris Herald. Sie richtete sich ursprünglich an Amerikaner, die im Ausland leben. Nach mehreren Eigentümer- und Namenswechseln erschien sie seit 1967 als The International Herald Tribune und erreicht eine internationale Leserschaft. Seit 2003 gehört sie vollständig der New York Times Company, die sie bereits als redaktionell eng verwobene internationale Ausgabe des Mutterblattes positionierte. Die Auflage wird mit 227.000 Exemplaren beziffert.

Die NYT hatte zuletzt die Tochter Boston Globe zum Verkauf angeboten, um sich im hart umkämpften US-Zeitungsmarkt künftig besser behaupten zu können. Vor zwei Jahren wurde zudem eine Bezahlschranke für das Internet-Angebot eingeführt. Momentan kommen etwa zehn Prozent der 640.000 Digital-Abos von Kunden außerhalb der USA.

© Süddeutsche.de/Reuters/dpa/ihe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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