Der US-amerikanische Journalist Glenn Greenwald ist von der brasilianischen Staatsanwaltschaft wegen Cyberkriminalität angeklagt worden. Das berichten mehrere Medien, darunter die New York Times, am Dienstag.
Laut New York Times beschuldigen die brasilianischen Behörden Greenwald, Textnachrichten verbreitet zu haben, die die Staatsanwälte bloßgestellt und das Bild einer Anti-Korruptions-Einheit geschädigt hätten. In einer am Dienstag veröffentlichten Anklageschrift heißt es, Greenwald sei Teil einer "kriminellen Organisation", die im vergangenen Jahr die Handys von mehreren Staatsanwälten und anderen Amtsträgern gehackt haben soll. Die von Greenwald gegründete Nachrichtenwebsite The Intercept Brazil hatte in den vergangenen Monaten mehrere Recherchen veröffentlicht, die auf geleakten Textnachrichten basierten und die in Brasilien für viel Aufsehen gesorgt hatten.
Greenwald stritt die Vorwürfe am Dienstag entschieden ab. Dem amerikanischen Nachrichtenportal Daily Beast sagte er, die Anschuldigungen seien "ein offensichtlicher Versuch, die unabhängige Presse zu attackieren als Vergeltungsmaßnahme gegen die Enthüllungen, die wir über Minister Moro und die Regierung Bolsonaro veröffentlicht haben".
Auch der Deutsche Journalisten-Verband kritisierte den Schritt der brasilianischen Behörden und warf ihnen vor, die Pressefreiheit zu gefährden.
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Greenwald hatte als Journalist im Jahr 2013 größere Bekanntheit erlangt, nachdem er als Erster über die geheimen NSA-Dokumente des Whistleblowers Edward Snowden berichtete.