Filmtipps zum Feiertag:Die besten Filme zum Feiertag

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Im Fernsehprogramm stehen drei sehr spezielle Paarbeziehungen im Fokus. Und eine sehr deutsche Liebe.

Von Stefan Fischer

The Danish Girl

Drama, ZDF, Karfreitag, 23.20 Uhr

Ein junges Paar, beide sind Künstler, geht sich selbst verloren in diesem sensiblen, starken Film von Tom Hooper. Der Regisseur hat zuvor bereits in The King's Speech gezeigt, wie ein Mensch zu zerbrechen droht an der Rolle, die ihm zugedacht ist. Hier geht die Sache noch tiefer, weil sie die eigene Identität noch weitaus stärker berührt und nicht bloß den Charakter: Einar verleugnet sich immer stärker selbst, wenn er sich als Mann ausgibt, als der er geboren worden ist. Für seine Frau Gerda bedeutet dies, dass sie, indem Einar zu Lilli wird, ihren Ehemann verliert. Und ihre Sehnsüchte auf der Strecke bleiben, wenn Einar/Lilli sich seine erfüllt. Wobei davon kaum die Rede sein kann: Es sind die 1920er-Jahre, gesellschaftlich sind Geschlechtsumwandlungen nicht akzeptiert und auch medizinisch kaum zu realisieren.

Der Rosenkrieg

Tragikomödie, Servus TV, Gründonnerstag, 22.35 Uhr

Einen Funken Hoffnung hat man als Zuschauer wahrscheinlich bis zum Schluss, wider bessere Vernunft. Denn der Punkt, an dem es für das Ehepaar Rose - gespielt von Kathleen Turner und Michael Douglas - kein Zurück mehr gibt, er liegt vermutlich außerhalb der Filmhandlung. Die Roses stehen einander bereits zu Beginn von Danny DeVitos teils witziger, teils grausamer Geschichte so unversöhnlich gegenüber, dass die Sache zwangsläufig in einer Katastrophe enden muss. Im Grunde wollen beide die Scheidung, sie ertragen einander nicht mehr. Aber da sie dem anderen nichts gönnen, sich vor allem nicht einigen mögen, was mit dem gemeinsamen Haus geschehen soll, eskaliert ihr Konflikt immer weiter ins Absurde, wird psychisch wie körperlich bedrohlich. Wobei sich die beiden ebenbürtig sind in ihrem Furor, in ihrer Rachlust und ein Sieger nicht absehbar ist.

Ant-Man and the Wasp

Superhelden-Action, Pro Sieben, Karfreitag, 20.15 Uhr

Ständig verändern die Dinge ihre Größe in diesem Superheldenkosmos: Autos schrumpfen auf Spielzeug- und Wolkenkratzer auf Puppenhausgröße, Ameisen wiederum wachsen heran zu Reittieren. Und die Helden dieser Geschichte sind mal riesig, mal winzig. Vor allem Letzteres ist ein Problem für Ant-Man und seine Freundin Wasp: Deren Mutter ist verschollen, sie hängt irgendwo in der Quantenebene fest - ist also nicht ohne Weiteres aufzufinden, anders als zum Beispiel ein verlegter Schlüssel. Es geht in dieser Superheldengeschichte nicht um die Rettung des Universums oder der USA, sondern um das Wohl der Familie; Ant-Man ist in seinem Alltag ein Jedermann, der sich eines garantiert nicht macht: nämlich allzu komplizierte Gedanken. Insofern ist der Film eine Ausnahme im aktuellen Marvel-Kosmos, zumal er viel Dialogwitz hat.

Der Frosch mit der Maske

Krimi, ZDF Neo, Karfreitag, 20.15 Uhr

Der Film war der Beginn von etwas Großem, er hat in Deutschland die Edgar-Wallace-Welle losgetreten und dadurch auch Schauspieler groß gemacht: Joachim Fuchsberger, Eva Anthes, Siegfried Lowitz, Eva Pflug und Eddi Arent etwa sind in diesem Superschurken-Krimi von 1959 zu sehen. Er spielt wie fast alle Wallace-Fälle in der britischen Hauptstadt, von ihrem Flair profitieren auch die Plots. In Die toten Augen von London stoßen dann Klaus Kinski, Dieter Borsche und Karin Baal zum Cast (21.40 Uhr), in Der grüne Bogenschütze Gert Fröbe, Klausjürgen Wussow und Wolfgang Völz (23.15 Uhr). Und wer bis nach Mitternacht durchhält, begegnet in Die Tür mit den sieben Schlössern auch noch Ingrid van Bergen (Nacht zu Samstag, 0.45 Uhr). Suspense ist wichtiger als Action in diesen Krimis, die sich ihren Charme bewahrt haben.

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