Taxi Driver
Drama, Arte, Montag, 20.15 Uhr
Einer der Höhepunkte der aktuellen Robert-De-Niro-Festspiele im deutschen Fernsehen - der Schauspieler wird kommenden Donnerstag 80 Jahre alt. Der Film von 1976, inszeniert von Martin Scorsese, zählt zu den prägenden Werken des amerikanischen Kinos, ein Meisterwerk aus der Spätphase von New Hollywood. Als das Kino nicht mehr an den amerikanischen Traum geglaubt hat und nicht mehr an strahlende Helden. De Niro spielt einen jungen, an Schlafstörungen leidenden Taxifahrer in New York. Die Straßen sieht er meist nur aus seinem Wagen heraus, der ihn wie einen schützenden Kokon umgibt. Dieser Travis Bickle ist angewidert von der Verkommenheit New Yorks und leidet an seiner sozialen Inkompetenz, vor allem gegenüber Frauen. Dieser Frust entlädt sich schließlich auf fürchterliche Weise.
Goodfellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia
Mafia-Drama, Kabel 1, Dienstag, 23.50 Uhr
Feuerwehrmann oder Rennfahrer - diese Jungsträume sind nichts für den elfjährigen Henry: Er will Gangster werden. Martin Scorsese erzählt die Geschichte von den rücksichtslosen Bemühungen dieses Schulabbrechers, bei der Cosa Nostra eine große Nummer zu werden. Henry kommt schnell zu viel Geld und Einfluss, doch in den inneren Zirkel dringt er nicht vor. Außerdem heiratet er eine jüdischstämmige Frau, die eine Außenseiterin bleibt in Henrys italo-irisch-amerikanischem Milieu. Er selbst stellt sich schließlich ebenfalls in Abseits, als er hinter dem Rücken seines Mentors auf eigene Rechnung ins Drogengeschäft einsteigt - und darüber hinaus selbst kokainsüchtig wird. Die Nachtseite des amerikanischen Traums sehen wir; und nicht einmal dort erfüllt er sich noch. Sondern endet in einer frustrierenden Sackgasse.
Schade, dass Du eine Kanaille bist
Gaunerkomödie, NDR, Montag, 23 Uhr
Der erste Film, 1954, in dem Sophia Loren und Marcello Mastroianni gemeinsam aufgetreten sind. Er spielt einen Taxifahrer, Paolo, der sich just einen neuen Wagen gekauft hat. Sie spielt eine junge Frau, Lina, die sich gemeinsam mit zwei Burschen an den Strand von Ostia fahren lässt. Lina flirtet mit Paolo, lockt ihn von seinem Auto weg - damit ihre Begleiter es stehlen können. Das missglückt, und Paolo durchschaut, weshalb Lina ihn tatsächlich bezirzt hat. Ehe er sie auf ein Polizeikommissariat bringen kann, entschlüpft sie ihm jedoch. Doch die Wege des Aufrechten und der Kleinkriminellen kreuzen sich danach neuerlich, und beide stellen fest, dass sie etwas füreinander empfinden. Das schließt jedoch nicht aus, dass Lina und ihre Komplizen weiterhin versuchen, Paolo übers Ohr zu hauen.
Melancholia
Drama, One, Nacht zu Dienstag, 0.05 Uhr
Selten war das Unheil so schön wie bei Lars von Trier, der in Melancholia den Weltuntergang inszeniert mit wundervollen Bildern, als Zusammenprall zweier Planeten. Mitten darin Kirsten Dunst als Braut, hinter der Vögel tot vom Himmel fallen. Sie spielt Justine, die am Tag ihrer Hochzeit den eigenen, privaten Untergang bewerkstelligt, ehe schließlich die ganze Erde verschlungen wird vom viel größeren Planeten Melancholia, in den sie hineinsinkt. Dafür bekam Dunst in Cannes die Silberne Palme. Die Hochzeit ihrer Figur beginnt als eine Gesellschaftskomödie, kippt aber sehr schnell in eine fiese Bösartigkeit - die Familie, Vorgesetzte, Freunde führen sich auf wie immer, und das verheißt nichts Gutes. Justine, die Braut, ist davon so deprimiert, dass sie in einem wütenden Akt alldem die Krone aufsetzt. Derweil rast Melancholia heran.