"Gesicht der Erinnerung" im Ersten:Es ist, was es ist, sagt die Spinne

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Muss wohl Schicksal sein: Christina (Verena Altenberger) erkennt in Patrick (Alessandro Schuster) die Liebe ihres Lebens. (Foto: Jacqueline Krause-Burberg/dpa)

Verena Altenberger glänzt in dem mystischen Liebesfilm "Gesicht der Erinnerung" von Dominik Graf.

Von Christine Dössel

"Am Anfang", sagt die Stimme des toten Liebhabers, "war nicht das Wort und auch nicht Gott, sondern die Spinne." Die Spinne ist das geheimnisvolle Tierkreiszeichen, dem dieser Film zuzuordnen ist. Immer wieder sieht man ein Exemplar in Großaufnahme über die Haut krabbeln, über eine Hand oder den Arm. Sie werden von den Liebenden zärtlich gestreichelt. Wie Verbündete. Es ist das Gegenteil von Arachnophobie, der übermächtigen Furcht vor den Achtbeinern. "Die große Spinnenmutter zerstört die Welt und erschafft sie immer wieder neu", raunt es einmal. Aber keine Angst, es handelt sich hier nicht um einen schamanischen Esoterikfilm, auch wenn die Geschichte einer schicksalhaften Liebe, die Dominik Grafs Gesicht der Erinnerung erzählt, höchst spirituell aufgeladen ist. Die Spinnenmetapher deutet etwas von dieser Vorbestimmung an, verweist in den Bereich von Schicksalsgöttinnen, die den Lebensfaden spinnen.

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