In den letzten Wochen musste "Germany's next Topmodel"-Mama Heidi Klum so einiges an Kritik einstecken. In den Augen des exzentrischen Modeschöpfers Karl Lagerfeld offenbar nicht genug. Er trat jetzt in der ZDF-Talkshow "Johannes B. Kerner", die am Dienstag ausgestrahlt wird, erneut nach: "Ich kenne sie nicht. Claudia (Schiffer) kennt die auch nicht. Die war nie in Paris, die kennen wir nicht."
Auch Klums Ehemann Seal musste heftige Kritik einstecken, und zwar eine, die unter die Haut geht: "Ich bin kein Dermatologe, aber seine Haut möchte ich auch nicht haben. Da hat meine besser überlebt. Der hat so eine Kraterlandschaft."
FDP-Chef Guido Westerwelle wurde mit Ignoranz gestraft. Lagerfelds Kommentar zum Fotos des Politikers: "Kenn ich nicht, sieht auf dem Foto aber ganz ok aus".
Die Kritisierten können sich vielleicht damit trösten, dass Lagerfeld auch sich selbst nicht ganz verschont hat. So bezeichnete er sich als "stinkdeutsch - aber im guten Sinne des Wortes". Obwohl er seit Jahren in Frankreich wohne, sei er deutsch geboren und wolle auch deutsch bleiben.
Mit seinem Auftritt hat er aber gezeigt, dass auch er im Zuge des Älterwerdens immer eigensinniger und seltsamer wird. Der 75-Jährige bestand vor der Aufzeichnung der Sendung so lange darauf, das einstündige Interview komplett im Stehen aufzuzeichnen, bis er seinen Willen durchgesetzt hatte.
Mit moderner Technik hat er anscheinend seine Schwierigkeiten. "Ich hab mein Google hier im Kopf", lies er verlauten. Statt E-Mail und SMS schreibe er weiter Faxe. Einzig bei der Musik ist Lagerfeld bereit, sich der Technik anzunähern: "Ich besitze so grob geschätzt 150 MP3-Player." Die Lieder darauf höre er aber mit Lautsprechern, nicht mit "diesen Zäpfchen im Ohr".