Tourismus:Rosa Märchenland - China hat riesigen Hello-Kitty-Park

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Anji (dpa/tmn) - Li Yuyang zieht seine Freundin in das grelle Scheinwerferlicht auf der Bühne. Alles ist rosa: Das Bühnenbild, die Luftballons mit dem Schriftzug "I Love You" und der Lippenstift seiner Freundin.

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Anji (dpa/tmn) - Li Yuyang zieht seine Freundin in das grelle Scheinwerferlicht auf der Bühne. Alles ist rosa: Das Bühnenbild, die Luftballons mit dem Schriftzug „I Love You“ und der Lippenstift seiner Freundin.

Langsam geht Li auf seine Knie. „Willst Du mich heiraten, Lu Ni?“ Im Kreischen und Klatschen der Zuschauer geht Lus Antwort unter. Aber sie strahlt, geht auf Li zu und küsst ihn. „Der Moment war perfekt“, sagt Lu Ni wenig später. Die 22-Jährige Chinesin kann gar nicht mehr aufhören zu grinsen. Und der Ort sei perfekt. Schon seit Wochen habe sie davon geträumt, endlich den weltgrößten Helly-Kitty-Park in China zu besuchen.

Hello Kitty ist Kult, Aushängeschild für ein Imperium. Vor 40 Jahren entsprang die Figur der japanischen Firma Sanrio. Die Kunstfigur hat keinen Mund, aber eine kleine Nase, Knopfaugen und ein bunte Schleife über dem linken Ohr. Jährlich werden rund 50 000 Artikel mit einem Umsatz von fünf Milliarden US-Dollar verkauft. In Japan lässt die Firma bereits zwei Parkanlagen im Stil von Hello Kitty betreiben. Der neue Park in China soll die beiden bestehenden noch in den Schatten stellen.

„Ich weiß noch genau, wie ich sie das erste Mal zu Hause besucht habe“, erzählt Li Yuyang über Lu. An der Universität in der Millionenstadt Chengdu in Südwestchina haben sie sich kennengelernt. Die beiden reisten für einen Ausflug zu Lus Eltern, und Li bekam einen Schock: „Ihr Zimmer war komplett rosa und bis unter die Decke mit Hello-Kitty-Produkten vollgestellt“, sagt der 23-Jährige. „Ich dachte nur: Wen habe ich mir denn da angelacht? Die ist doch total bekloppt.“ Dann habe er sich mit der Vorliebe seiner Freundin für die Kunstfigur arrangiert. „Sie liebt Hello Kitty, also muss ich Hello Kitty auch mögen“, sagt Li.

Der Park erinnert an ein großes Volksfest. Es gibt Attraktionen wie Karussells, Rutschen und Riesenrad, aber auch Kinos, ein Theater, in dem Tänzer in Hello-Kitty-Kostümen auftreten, und Restaurants, die etwa Reis in Form der Figur mit einer Karotte als Schleife und Bohnen als Augen servieren.

Lu Ni grinst wieder. „Genau so hatte ich mir das auch vorgestellt“, sagt sie und greift nach der Hand ihres Verlobten - alle sind fröhlich und alles ist pink. „Unsere Hochzeit müssen wir auch ganz im Stil von Hello Kitty machen, ja?“ Li Yuyang schaut Lu Ni an und atmet tief ein. Dann sagt er: „Aber natürlich, das machen wir gerne.“

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