Tiere:Aus Kartons und Trinkflaschen: Katzen-Spielzeug basteln

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Erlangen (dpa/tmn) - Katzenbesitzer müssen Spielzeug für ihre Vierbeiner nicht im Fachhandel kaufen: Sie können es mit wenig Aufwand selbst machen. Das Material dafür findet sich in jedem Haushalt.

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Erlangen (dpa/tmn) - Katzenbesitzer müssen Spielzeug für ihre Vierbeiner nicht im Fachhandel kaufen: Sie können es mit wenig Aufwand selbst machen. Das Material dafür findet sich in jedem Haushalt.

Benni liebt dieses Spiel. Sein Frauchen zieht einen Wollfaden, an den eine Feder gebunden ist, über den Wohnzimmerboden. Der rot-weiße Kater duckt sich, seine Augen werden groß, er macht einen Satz - und schon ist die Feder erlegt. Ein Bindfaden mit einer Feder daran: So einfach und preiswert kann es sein, ein spannendes Spielzeug für seinen Vierbeiner zu basteln. Das ist auch die Erfahrung von Marianne Keuthen aus Rüthen (Nordrhein-Westfalen). Sie hat das Buch „Katzenspielzeug selber machen“ geschrieben.

„Das Material hierfür kostet fast nichts, es fällt in jedem Haushalt an“, erzählt sie. Um das passende Zubehör zu finden, reicht meist ein Blick in den gelben Sack und in die Papiertonne. Zum Beispiel mit Kartons, Papprollen, Plastikbechern, Papier und Joghurt-Trinkbechern lässt sich einiges anstellen, um der Katze die Zeit zu vertreiben. Das stärke auch die Bindung zwischen Tier und Mensch, sagt die Psychologin Andrea Beetz aus Erlangen. Sie forscht zur Beziehung zwischen Menschen und Tieren. Außerdem mache es Freude, sich ein Spiel für die Katze auszudenken.

Der Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Natürlich muss darauf geachtet werden, dass sich das Tier nicht verletzt. „Es sollten nur natürliche und ungiftige Materialien verwendet werden“, sagt Marius Tünte vom Deutschen Tierschutzbund in Bonn. Mögliche Verletzungsfallen für Katzen sind scharfkantige Teile, etwa Draht, Glas, Metall und Kunststoff.

Generell lieben die Tiere die Jagd und das Fressen. „Beim Jagdspiel sollte sich daran orientiert werden, wie groß die Beute von Katzen tatsächlich ist“, raten Stefanie Sigl und Helena Dbalý in ihrem „Spielebuch für Katzen“. Die Miezen erbeuten Tiere in einer Größe zwischen Fliege und Maus - kleiner oder größer ist das Spielzeug daher besser nicht.

Die wichtigste Regel im Spiel: Die Katze gewinnt immer. Macht sie keine Beute, verliert sie schnell den Spaß an der Sache. Aus diesem Grund sind nach Ansicht der beiden Autoren Spiele mit Laserpointern, bei denen die Katze dem Punkt immer wieder vergeblich nachjagt, nicht geeignet.

Zu den einfachsten Spielen, für die noch nicht einmal gebastelt werden muss, gehören etwa das Werfen eines Bierdeckels oder eine Frisbeescheibe. Außerdem lieben es die Tiere, Futter aufzufangen, das ihnen ihr Besitzer zuwirft. Dieses Spiel können Besitzer erschweren, indem sie das Futter in einen Karton werfen oder darin verstecken.

Ebenfalls schnell gemacht sind duftende Spielzeuge. Katzen mögen Katzenminze oder Baldrian. Die Minze gibt es im Tierfachhandel, die Baldriantinktur in der Apotheke. Besprüht oder beträufelt werden können damit zum Beispiel Spielmäuse, Bälle oder Tücher - allerdings nur in Maßen. Denn Katzen haben sehr empfindliche Nasen. Besitzer brauchen nicht erschrecken, wenn das Tier plötzlich ekstatisch wird - denn von dem Geruch geraten die Katzen für etwa eine Viertelstunde in einen (ungefährlichen) Rausch.

Service:

Marianne Keuthen: Katzenspielzeug selber machen. Cadmos. 80 S. Euro 12,95, ISBN 9783840440199

Helena Dbalý/Stefanie Sigl: Das Spielebuch für Katzen. Cadmos. 80 S. Euro 14,95, ISBN 9783861271338

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