Deutscher Alltag:Einsame Spitze

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Feuchte Partie: Bayern-Trainer Thomas Tuchel beim Hinspiel des Champions-League-Viertelfinales in Manchester. (Foto: Jason Cairnduff/Action Images/Reuters)

Wäre es nicht einfacher, der Vorstand des FC Bayern löste die Mannschaft auf, anstatt in immer kürzeren Abständen immer teurere Trainer zu engagieren?

Von Kurt Kister

Als diese Woche der FC Bayern - keine Sorge, dieser Text fängt nur aus dramaturgischen Gründen mit Fußball an - gegen Manchester verlor, dachte ich an Bertolt Brecht. Der hatte 1953 mit einem Gedicht auf ein Flugblatt des stalinistischen Schriftstellerverbands der DDR reagiert, in dem es hieß, das Volk habe das Vertrauen der Regierung verscherzt, weil es am 17. Juni auf den Straßen protestiert habe. Dieses Vertrauen müsse das Volk nun, schrieb der Flugblattverfasser Kurt Barthel, ein extrem linientreuer Parteidichter, "durch verdoppelte Arbeit zurückerobern". Brecht beantwortete das mit dem Jahrhundertsatz: "Wäre es da / Nicht einfacher, die Regierung / Löste das Volk auf und / Wählte ein anderes?"

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