Hamburg:Alkohol-Verkaufseinschränkungen auch kommendes Wochenende

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Ein Blaulicht auf dem Dach eines Einsatzfahrzeugs. (Foto: Christophe Gateau/dpa/Symbolbild)

Das nächtliche Außer-Haus-Verkaufsverbot von Alkohol in Hamburgs beliebtesten Ausgehvierteln bleibt auch am kommenden Wochenende bestehen. Darauf haben sich die...

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Hamburg (dpa/lno) - Das nächtliche Außer-Haus-Verkaufsverbot von Alkohol in Hamburgs beliebtesten Ausgehvierteln bleibt auch am kommenden Wochenende bestehen. Darauf haben sich die Bezirke Mitte, Altona und Eimsbüttel gemeinsam mit der für die Bezirke zuständigen Gleichstellungsbehörde verständigt, wie der Leiter des Bezirksamts Mitte, Falko Droßmann (SPD), am Montag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Damit sollen Verstöße gegen die Corona-Regeln an den Party-Hotspots der Stadt eingedämmt werden.

Allerdings werde der Verkauf von Alkohol in den öffentlichen Raum auf St. Pauli, im Schanzenviertel sowie in Teilen Ottensens und Eimsbüttels nur am Freitag und Samstag jeweils zwischen 20.00 und 6.00 Uhr des Folgetages verboten. Am vergangenen Wochenende galt das Verbot auch am Sonntag.

Mitarbeiter der Bezirksämter hätten die Verkaufseinschränkungen zusammen mit der Polizei überprüft. „Ich bin froh, dass die Hamburgerinnen und Hamburger größtenteils vernünftig am vergangenen Wochenende waren“, sagte die Bezirkssenatorin und Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne). „Wir müssen sagen, dass unser Plan funktioniert hat“, meinte Droßmann. Szenen wie an den vorangegangenen Wochenenden, „wo zum Teil Tausende Menschen auf ganz engem Raum komplett enthemmt durch Alkohol gefeiert haben, die hatten wir dieses Wochenende nicht“.

Allerdings seien nach einem ruhigen Freitag am Samstag allein auf St. Pauli schon wieder 20 000 Menschen unterwegs gewesen. Dabei habe man erneut einzelne Verstöße festgestellt. Der Sonntag sei dann wieder sehr ruhig verlaufen. Deshalb habe man sich entschieden, die Maßnahmen zu lockern. „Wir brauchen den Sonntag nicht“, sagte Droßmann. „Am Montag setzen wir uns dann wieder zusammen und entscheiden, ob es noch andere Maßnahmen oder überhaupt noch Maßnahmen geben muss.“

Schon am vergangenen Wochenende sei eine Änderung des Publikums festzustellen gewesen. Die Klientel, die bereits betrunken nach St. Pauli kommt, um sich dann weiter mit billigem Alkohol zu versorgen, sei weniger zu sehen gewesen, sagte Droßmann. „Mein Eindruck war, dass diese Erlebnistouristen, die wir an den Wochenende zuvor erlebt haben und die sich früher ganz selten auf St. Pauli haben blicken lassen, diesmal nicht da waren.“

St. Pauli habe am vergangenen Wochenende „Spaß gemacht“, sagte er. „Das haben mir auch die Gastronomen bestätigt. Die Menschen konnten feiern, die Menschen konnten Spaß haben, aber ohne sich und andere in Gefahr zu bringen.“ Weil man sich nicht sicher sei, ob dies dauerhaft so bleibe, habe man sich zunächst für eine Fortführung der Einschränkungen entschieden.

Auf wenig Verständnis sei er aber schon am Wochenende bei den Kioskbetreibern gestoßen. „Weil die natürlich sagen: „Ich habe hier einen wirtschaftlichen Schaden. Ich kann keinen billigen Alkohol an Feierwütige verkaufen.“ Es gehe aber um Maßnahmen nach dem Infektionsschutzgesetz, sagte Droßmann. „Alkohol in großen Mengen enthemmt die Menschen. Und deshalb haben wir diesen Schritt unternommen und sind auch weiter überzeugt, dass es der richtige Schritt ist.“

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