Skandal um Carl Gustaf:Der König und die Schmuddelbilder

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Die Skandale um den schwedischen König Carl XVI. Gustaf gehen in eine neue Runde. Offensichtlich gibt es Freunde mit Unterweltkontakten - und Schmuddelbilder in Gangsterhand.

Gunnar Herrmann

Nachdem im vorigen November in einem Buch von wilden Partys und Seitensprüngen des Staatsoberhauptes berichtet wurde, haben schwedische Reporter nun Belege dafür gefunden, dass Freunde des Königs Berufsverbrecher um Hilfe baten, um weitere Enthüllungen zu stoppen. Wie am Freitag bekannt wurde, kursieren außerdem Fotos von Besuchen des Königs in Stripclubs.

Die Bilder befinden im Besitz von Mille Markovic, einem Kriminellen, der früher in Stockholm einen Stripclub betrieb. Dort soll sich dem Buch "Der widerwillige Monarch" zufolge auch Carl Gustaf vergnügt haben. Markovic war eine der Hauptquellen für das Buch, das im vergangenen Jahr weltweit für Schlagzeilen sorgte.

Schon damals behauptete er, über noch mehr Material zu verfügen. In der Zeitung Aftonbladet pries Markovic seine Ware mit den Worten: "Er ist da in Gesellschaft von nackten Mädchen." Auch Drogen sollen zu sehen sein. Ein Aftonbladet-Reporte durfte nun einige der Aufnahmen begutachten. Er kam zu dem Schluss, die Echtheit könne man nicht garantieren, aber es sehe so aus, als besitze Markovic genau das, was er behaupte.

Dies wird auch in einem neuen Buch über den serbisch-schwedischen Gangsterboss Milan Sevo nahegelegt, das in diesen Tagen erscheint. Dort wird beschrieben, wie Freunde des Königs im November versuchten, Markovics Aufnahmen in ihren Besitz zu bringen.

Sevo und sein Leibwächter Daniel Webb hätten vom Geschäftsmann und Königsvertrauten Anders Lettström den Auftrag erhalten, Markovic mehrere Millionen Kronen für die Fotos zu bieten. Der Buchautor Nuri Kino kann diese Behauptung mit Tonaufnahmen eines Treffens zwischen Lettström und Webb stützen.

Die Hofpressestelle kommentiert die Sache mit dem Hinweis, dies seien Lettströms Probleme. Der König wisse nichts von solchen Aktivitäten.

© SZ vom 21.05.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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