Risiko im Radsport:Stramme Waden, kranke Samen

Radelnde Männer werden es ungern hören: Wer zu viel auf dem Sattel sitzt, gefährdet die Gesundheit seiner Spermien.

Rennradfahren ist bei Männern ein beliebter Sport. Doch wer zu viel in die Pedale tritt, dem droht die Unfruchtbarkeit. Das haben jetzt Wissenschaftler der Universität Cordoba bei 15 spanischen Triathleten nachgewiesen.

Freizeitspaß mit besonderem Verletzungsrisiko: Radfahren (Foto: Foto: iStockphotos)

Bei allen Triathleten wies noch nicht einmal ein Zehntel der untersuchten Spermien ein normales Aussehen auf. Je mehr Zeit im Sattel verbracht wurde, um so schlechter ist es um die Qualität der Samenzellen bestellt. Das bezeugten diejenigen Radler, die mehr als 300 Kilometer in der Woche unterwegs sind.

Sie haben bereits einen Großteil ihrer Fruchtbarkeit eingebüßt, weniger als ein Zwanzigstel der Samen gelten noch als gesund. Vermutlich werden die Samen beim Rennradfahrern durch den Druck des Sattels auf die Hoden geschädigt.

Auch leiden sie unter der Hitze, die unter der engen Sportkleidung und durch die Reibung entsteht. Zur Vorbeugung empfehlen die Wissenschaftler laut der Medical Tribune mehr Erholungspausen beim Training.

Das Hobbyradeln ist deshalb nicht als ungesund anzusehen. Ab und zu eine Radtour oder abends für eine Stunde auf dem Heimtrainer ein paar Kilometer strampeln, stärkt die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems, verbessert Blutzucker- und Blutfettwerte und regt das Immunsystem an. Die Qualität der Spermien leidet darunter nicht.

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