Nobelpreise:Der Gentleman: David James Thouless

London (dpa) - An der Universität von Birmingham ist David James Thouless ein gern gesehener Gast. Dort gelang ihm in Zusammenarbeit mit Michael Kosterlitz in den siebziger Jahren seine bedeutendste Entdeckung auf dem Feld der Quantenphysik, für die der 82-Jährige nun den Nobelpreis bekommt.

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London (dpa) - An der Universität von Birmingham ist David James Thouless ein gern gesehener Gast. Dort gelang ihm in Zusammenarbeit mit Michael Kosterlitz in den siebziger Jahren seine bedeutendste Entdeckung auf dem Feld der Quantenphysik, für die der 82-Jährige nun den Nobelpreis bekommt.

Der jetzige Leiter des Instituts für Physik in Birmingham, Andy Schofield, beschreibt Thouless als ruhigen, zurückhaltenden Gentleman. „Insgeheim dachte ich seit langem, dass er den Nobelpreis verdient hat.“ Thouless sei ein Genie, das seiner Zeit weit voraus gewesen war.

Thouless wurde 1934 im schottischen Bearsden geboren. Seine Hochschulreife machte er am renommierten Internat Winchester College in Südengland. Danach studierte er an der Universität Cambridge. Seinen Doktortitel erhielt er 1958 an der Cornell University im US-Bundesstaat New York. Doktorvater war der deutsch-amerikanische Physik-Nobelpreisträger Hans Bethe.

Seit 1980 lehrt Thouless als Professor an der Universität von Seattle im nordwestlichen US-Bundesstaat Washington, inzwischen als Emeritus. Der Nobelpreis ist für den 82-Jährigen nur die Krönung einer Reihe von Preisen und Auszeichnungen. Er erhielt unter anderem den Wolf-Preis für Physik im Jahr 1990 und zehn Jahre später den Lars-Onsager-Preis. Thouless ist Mitglied der renommierten Akademie der Wissenschaften der USA und der Royal Society.

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