Zetel:Keno Veith zu Rassismus: „Man muss den Mund aufmachen“

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Zetel (dpa/lni) - Keno Veith (37), der als "schwatter Ostfrees Jung" mit einem Video von seinem festgefahrenen Trecker zum Internetstar wurde, kennt Diskriminierung wegen seiner Hautfarbe gut. Schon in der Grundschule sei er als "Negerlein" oder "Bimbokind" beschimpft worden, sagt Veith. "Es war immer irgendwie was", berichtet der Sohn einer Kamerunerin und eines Ostfriesen. Seltsam sei es für ihn auch bei Spielen wie "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann" gewesen.

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Zetel (dpa/lni) - Keno Veith (37), der als „schwatter Ostfrees Jung“ mit einem Video von seinem festgefahrenen Trecker zum Internetstar wurde, kennt Diskriminierung wegen seiner Hautfarbe gut. Schon in der Grundschule sei er als „Negerlein“ oder „Bimbokind“ beschimpft worden, sagt Veith. „Es war immer irgendwie was“, berichtet der Sohn einer Kamerunerin und eines Ostfriesen. Seltsam sei es für ihn auch bei Spielen wie „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ gewesen.

„Als Kind war es schon schwierig. Aber je älter ich wurde, desto leichter konnte ich damit umgehen“, sagt Veith, der in Zetel im Kreis Friesland lebt und fließend Platt spricht. „Mein Freundeskreis und der Sport haben mir sehr geholfen.“ Rassismus sei aber auch heute noch auf so manchem Schulhof zu finden. „Das ist immer noch nicht weg aus der Schule. Man möchte, dass die Kinder es leichter haben.“

„Entweder ist man ein Opfer oder man teilt aus“, sagt der Ostfriese. „Man setzt ein Zeichen. Bis hier hin und nicht weiter.“ Seine Erfahrungen mit Rassismus sind auch Thema in seinem Internet-Blog. „Wenn man nicht selber die Initiative ergreift, wird sich nie etwas ändern. Man muss den Mund aufmachen“, ist Veith überzeugt.

Über Bundestagsabgeordnete wie Jens Maier von der AfD ärgert sich Veith so richtig - in einem Tweet unter Maiers Namen wurde Boris Beckers Sohn Noah als „Halbneger“ bezeichnet. „Die Vorstellung, dass ein Rassist, von Steuergeldern bezahlt, im Bundestag sitzt, macht mich wütend“, schreibt Veith in seinem Blog. „Trotz dieser Multi-Kulti-Gesellschaft, die wir haben, wird man noch anders angeschaut“, sagt der 37-Jährige.

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