Kiel:Kieler „Kneipenterrorist“ Bernd Knauer tot

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Kiel (dpa/lno) - Mit norddeutsch trockenen Sprüchen wie "Jede Mutter hat 'ne schöne Tochter" oder "Jetzt is auch Laboe fällich" hat der Kieler Bernd Knauer Anfang der 90er Jahre Bekanntheit erlangt. Nun ist der Protagonist einer legendären TV-Dokumentation über rivalisierende Straßengangs gestorben, wie ein Sprecher der Stadt Kiel am Mittwoch sagte. Das ehemalige Mitglied der Straßengang "Kneipenterroristen" wurde 52 Jahre alt. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

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Kiel (dpa/lno) - Mit norddeutsch trockenen Sprüchen wie „Jede Mutter hat 'ne schöne Tochter“ oder „Jetzt is auch Laboe fällich“ hat der Kieler Bernd Knauer Anfang der 90er Jahre Bekanntheit erlangt. Nun ist der Protagonist einer legendären TV-Dokumentation über rivalisierende Straßengangs gestorben, wie ein Sprecher der Stadt Kiel am Mittwoch sagte. Das ehemalige Mitglied der Straßengang „Kneipenterroristen“ wurde 52 Jahre alt. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

„Spiegel TV“ zeigte den Film „Youth Wars - Beobachtungen in der deutschen Provinz“ 1991. Dafür hatte der Autor Karl Siebig die „Kneipenterroristen“ über einen längeren Zeitraum begleitet. Darin ging es auch um blutige Auseinandersetzungen mit anderen Gruppen beispielsweise aus dem beschaulichen Laboe an der Ostsee. Knauer selbst kam darin mehrfach zu Wort. Seine Sprüche erlangten in der Stadt in Schleswig-Holstein Kultcharakter.

Bei einer Online-Umfrage des „Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags“ sprach sich im Frühjahr die Mehrheit der Teilnehmer dafür aus, dass die Straßengang-Legende doch bitte die Kieler Woche eröffnen solle. Ein Viertel stimmte für Knauer. Er bekam mehr Stimmen als die Kieler Tennisspielerin Angelique Kerber.

Noch heute wird die 53 Minuten lange Dokumentation über das Leben der „Kneipenterroristen“ auf dem Kieler Ostufer tausendfach angeklickt. „Ich kann jedem empfehlen: Ohne Freundin, da kommt man ganz gut weg“, rät Knauer darin. „Überall kriegst 'was Neues.“

„Spiegel TV“ gab Knauer vor seinem Tod ein letztes Interview: Jeder wollte was von mir. Entweder wollten sie mich umhauen, weil sie besser sind wie ich, oder sie wollten ein Autogramm. Deswegen bin ich in den Untergrund gegangen. Ganz friedlich und locker, sagte Knauer darin.

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