Zerbst/Anhalt:Ungewöhnlich hohe Spieleinsätze: Lotto-Laden geschlossen

Ein Leuchtschild mit der Aufschrift „Lotto“ ist am Eingang einer Lotto-Annahmestelle zu sehen. (Foto: Swen Pförtner/dpa/Archiv)

Nach dem Bekanntwerden ungewöhnlich hoher Spieleinsätze in einem Lotto-Laden in Zerbst (Kreis Anhalt-Bitterfeld) hat die Landeslottogesellschaft Konsequenzen...

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Magdeburg (dpa/sa) - Nach dem Bekanntwerden ungewöhnlich hoher Spieleinsätze in einem Lotto-Laden in Zerbst (Kreis Anhalt-Bitterfeld) hat die Landeslottogesellschaft Konsequenzen gezogen. Die Verkaufsstelle wurde geschlossen, wie eine Lotto-Sprecherin in Magdeburg sagte. Sie begründete den Schritt mit geschäftsschädigendem Verhalten. Donnerstagfrüh wurde in dem Laden die Technik abgestellt. Es könne nicht mehr gespielt werden. Der Schließung sei eine interne Prüfung vorausgegangen, parallel habe es eine entsprechende Anordnung aus dem Finanzministerium gegeben.

Finanzminister Michael Richter (CDU) sagte, er habe in seiner Rolle als Gesellschafter bei Lotto vor wenigen Tagen eine außerordentliche Kündigung für die Betreiberin des Lotto-Ladens in Zerbst angeordnet. Er begründete das mit einem fehlenden Vertrauensverhältnis. Zuvor hatte die „Mitteldeutsche Zeitung“ darüber berichtet.

Richter kritisierte zudem die Informationspolitik der Lotto-Führung. „Weder als Aufsichtsrat noch als Gesellschafter wurden wir ausreichend über die Vorgänge unterrichtet.“ Die Geschäftsführung sei aufgefordert, das zu erklären.

Derzeit beschäftigt sich ein Untersuchungsausschuss im Magdeburger Landtag mit möglichen Ungereimtheiten bei der landeseigenen Lotto-Gesellschaft. Zuletzt ging es um das Thema Geldwäsche. Vor wenigen Tagen hatte eine Lotto-Abteilungsleiterin ausgesagt, es habe seit 2017 neun Spieler im Raum Zerbst gegeben, die binnen eines halben Jahres mehr als 100 000 Euro bei der Sportwette Oddset eingesetzt oder anderweitig auffällig gewettet hätten. Lotto meldete das nach eigenen Angaben der Stelle für Geldwäscheangelegenheiten, bekam aber keine Rückmeldung.

Die Inhaberin der jetzt geschlossenen Verkaufsstelle in Zerbst war besonders in den Fokus geraten. Seit die Frau den Laden übernahm, waren die Umsätze bei den Sportwetten in die Höhe geschnellt.

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