Hamburg:„Pride-Week“ endet mit CSD: Teilnehmerrekord erwartet

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Hamburg (dpa/lno) - Größer, bunter, lauter: Für mehr Toleranz ziehen am Samstag auch in Hamburg anlässlich des Christopher Street Days Tausende Menschen durch die Innenstadt. Bei der diesjährigen Demonstration, die den Höhepunkt der seit vergangenem Samstag laufenden "Pride Week" markiert, werden laut Angaben der Veranstalter so viele Teilnehmer wie nie zuvor erwartet. "Wir rechnen damit, dass wir die Teilnehmerzahl von 200 000 Menschen aus dem vergangenen Jahr noch steigern werden", sagte Stefan Mielchen, der erste Vorsitzende des Vereins Hamburg Pride am Dienstag.

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Hamburg (dpa/lno) - Größer, bunter, lauter: Für mehr Toleranz ziehen am Samstag auch in Hamburg anlässlich des Christopher Street Days Tausende Menschen durch die Innenstadt. Bei der diesjährigen Demonstration, die den Höhepunkt der seit vergangenem Samstag laufenden „Pride Week“ markiert, werden laut Angaben der Veranstalter so viele Teilnehmer wie nie zuvor erwartet. „Wir rechnen damit, dass wir die Teilnehmerzahl von 200 000 Menschen aus dem vergangenen Jahr noch steigern werden“, sagte Stefan Mielchen, der erste Vorsitzende des Vereins Hamburg Pride am Dienstag.

Angeführt von Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und der Zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) sollen sich insgesamt 25 Trucks, 27 Fußgruppen sowie zahlreiche weitere Lkws und Pkws ihren Weg durch die zu Teilen abgesperrte Innenstadt bahnen. Im vergangenen Jahr waren der Polizei zufolge etwa 80 000 Menschen - in bunten Kostümen, tanzend oder auch halb nackt - durch die Straßen gezogen, während mehr als 100 000 Leute vom Rand aus mitfeierten und so ihre Solidarität mit den Demonstranten bekundeten.

Für die Tausenden Teilnehmer ist der CSD jedoch nicht nur ein fröhlicher Umzug und Ausdruck von Lebensfreude, wie die Veranstalter betonen, sondern vor allem eine Möglichkeit, ein starkes zivilgesellschaftliches Zeichen zu senden. Die Demonstration steht daher in diesem Jahr unter dem Motto „Grundsätzlich gleich - für eine bessere Verfassung“. Gefordert wird vor allem, dass die sexuelle Orientierung und die geschlechtliche Identität in das Diskriminierungsverbot (Art. 3) im Grundgesetz aufgenommen werden.

Schon 2009 hatten die Veranstalter des CSD in Hamburg unter dem Motto „Flotter Dreier für das Grundgesetz“ eine entsprechende Ergänzung des Gleichheitsgrundsatzes der Verfassung gefordert. Zehn Jahre später sei man in Deutschland jedoch keinen Schritt weiter als früher. „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich, aber nicht alle Menschen werden auch gleich behandelt. Unsere Verfassung muss Diskriminierung endlich auch hier ausdrücklich verbieten“, so Stefan Mielchen.

Der CSD hat seinen Ursprung in einem Aufstand von Homosexuellen in der Christopher Street in New York. Homosexualität wurde damals noch in allen Bundesstaaten der USA, außer Illinois, kriminalisiert. Nach endlosen Schikanen und gewalttätigen Übergriffen wehrte sich eine Gruppe Betroffener gegen eine willkürliche Razzia im „Stonewall Inn“, einer populären Homosexuellenbar.

Es folgten tagelange Straßenschlachten - ein Aufbegehren, das als Befreiungsschlag für die Gemeinschaft der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBT) in die Geschichte eingehen sollte. Heute erinnert man sich in New York am letzten Sonnabend im Juni mit dem Christopher Street Liberation Day an die Auseinandersetzungen. Auch in vielen anderen Ländern demonstrieren Menschen und Sympathisanten der LGBT-Community im Sommer für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung.

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