Düsseldorf: Staatsanwaltschaft ermittelt:Franjo unter Verdacht, die Zweite

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Um das Ehepaar Pooth ist es seit der spektakulären Pleite von Franjos Firma ziemlich still geworden. Doch nun wird gegen den Ex-Unternehmer wieder ermittelt - es geht um Betrug und Falschaussage.

Es könnte alles so schön sein: Anfang Juni dieses Jahres kam das zweite gemeinsame Kind von Franjo und Verona zur Welt, Söhnchen Rocco Ernesto, und machte das Familienglück der Pooths perfekt. Und auch der böse Skandal um die Pleite von Franjos Firma Maxfield schien nach drei Jahren fast vergessen. Fast.

Franjo unter Verdacht: Der Ehemann von Werbestar Verona Pooth ist erneut ins Visier der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft geraten. (Foto: dpa)

Doch nun ist der Ex-Unternehmer erneut ins Visier der Düsseldorfer Staatsanwälte geraten. Es werde wegen Verdachts des Betruges und der uneidlichen Falschaussage ermittelt, sagte Oberstaatsanwalt Ralf Möllmann. Er bestätigte damit einen Bericht der Bild-Zeitung.

Dementi via Bild

Hintergrund sei eine Strafanzeige eines Bankmanagers im Zusammenhang mit der Maxfield-Pleite, sagte Möllmann. Demnach soll Pooth ein 1,5 Millionen teures Grundstück als Sicherheit zugesagt haben, damit sein Kreditrahmen um 900.000 Euro erweitert wird. Er habe seinen Anteil an dem Grundstück dann aber auf Ehefrau Verona übertragen.

Die Staatsanwaltschaft wollte mit Verweis auf den Datenschutz Bild-Angaben nicht bestätigen, wonach der frühere Sparkassenvorstand Karl-Heinz Stiegemann die Anzeige gestellt hat. Der Vorstand war im März wegen schwerer Untreue und Korruption zu 15 Monaten Bewährungsstrafe verurteilt worden.

Pooth ließ via Bild umgehend alle Vorwürfe über seinen Anwalt zurückweisen.

Der Anzeige zufolge soll Pooth zudem in einem Schadenersatzprozess gegen den Banker falsch ausgesagt haben. Stiegemann war im März strafrechtlich verurteilt worden, weil er von Pooth einen fast 9000 Euro teuren Luxus-Fernseher für seine Privatvilla gefordert und angenommen haben soll. Im Gegenzug soll er entgegen interner Vorgaben den Kreditrahmen für Pooths bereits insolvenzreife Firma Maxfield erweitert haben. Franjo Pooth hatte das Gerät liefern lassen und bezahlt, um den Banker nach eigener Aussage "bei Laune zu halten". Wegen Forderungen der Sparkasse läuft noch ein Schadenersatz-Prozess.

Spektakuläre Pleite

Franjo Pooth war vor drei Jahren mit seinem Elektronik-Gerätehandel spektakulär in die Pleite geschlittert. Vor zwei Jahren war er unter anderem wegen Bestechung zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Maxfield hatte der Sparkasse insgesamt 9,3 Millionen Euro Kreditausfälle beschert. In einem Vergleich soll Pooth inzwischen gut 800.000 Euro gezahlt haben. Im Gegenzug wurde ihm die restliche Summe erlassen. Die Sparkasse soll nach der Pleite mit Pooth somit mehr als acht Millionen Euro abgeschrieben haben. Außerdem musste sie einigen der im Zuge der Affäre gefeuerten Bank-Manager Millionenabfindungen zahlen.

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