Bild der Woche:Moment mal

(Foto: Carl de Souza/AFP)

Polizisten auf Wasserbüffel-Streife, Soure, am 4. September 2023.

Von Ayça Balcı

Ein ganz normaler Montag auf der Amazonas-Insel Marajó in Brasilien. Zwei Militärpolizisten patrouillieren durch die 23 000-Einwohner-Stadt Soure, nicht im Streifenwagen, nicht auf dem Pferd oder zu Fuß, sondern auf dem Rücken von Wasserbüffeln mit ihrer geballten natürlichen Autorität. Wasserbüffel gehören auf der im Norden Brasiliens gelegenen, größten Flussinsel der Welt quasi zum natürlichen Inventar - als Nutz- und Haustier, oder eben als belastbare Mitarbeiter. Sehr wichtige Mitarbeiter, möchte man ergänzen, das bis zu einer Tonne schwere Wesen ist das Wappentier der Polizei in Soure. Der Legende nach sollen seine Vorfahren als Passagiere auf einem Frachter angereist sein, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts vor der Küste von Marajó unterging. Das Klima und die Landschaft der Insel bot den Gestrandeten ein neues und artgerechtes Zuhause; heute leben schätzungsweise mehr als eine halbe Million Wasserbüffel auf Marajó. Geschätzt werden sie vor allem für ihre Eigenschaft als gute Schwimmer. Denn Marajó hat viele sumpfige Mangrovenwälder und wird von 20 Flüssen durchzogen, in der Regenzeit ist das Gebiet mit Autos, geschweige denn zu Fuß eigentlich nicht zu durchqueren, gegen den Schlamm kommen nur die Büffel an. Die vermutlich weltweit einzige Büffel-Staffel hat in Brasilien auch einen Spitznamen: "Buffalo Soldiers".

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