Bild der Woche:Moment mal

(Foto: Maja Hitij/Getty Images)

Aktivisten der "Letzten Generation" zu Besuch bei Volker Wissing in Berlin, am 2. Mai 2023

Von Friederike Zoe Grasshoff

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) wünscht sich, dass keine Aktivisten auf Kreuzungen festkleben und der nicht klebende Rest der Menschen pünktlich zur Arbeit kommt. Jener Wissing empfing am vergangenen Dienstag drei Vertreter der "Letzten Generation" in seinem Ministerium in der Berliner Invalidenstraße. Diese wünschen sich, dass der Minister gegen den Klimawandel vorgeht, auch wenn sie diesmal nicht in Warnwesten und mit Presslufthammer auftraten, sondern in Anzug, Jumpsuit und mit Notizblock. Eine Stunde war angesetzt, zwei wurden es. Die Botschaft: Man spricht miteinander. Über Klima, Antriebswende, Kipppunkte. Sieht so Frieden aus? Kipppunkte hat es in der Beziehung zwischen "Letzter Generation" und dem ein paar Generationen entfernten Minister einige gegeben, sie gehören quasi zum Gründungsmythos dieser Verbindung. Ein paar Auszüge: Wissing hatte kurz vor dem Treffen gesagt, dass er "null Toleranz für Straftäter" habe. Und die Gegenseite? Besprühte das Verkehrsministerium vor zwei Monaten mit Wasser und Farbe, rückte im Januar mit Presslufthämmern an, um die Invalidenstraße aufzubohren. Schnitt. Lea Bonasera, die Frau und Mitgründerin in der Mitte des Bildes, sagte nach dem Treffen: "Das heutige Gespräch mit dem Verkehrsminister war menschlich respektvoll und äußert ergiebig." Am selben Dienstag kam es im selben Berlin zu rund 20 Straßenblockaden. Eskalative Deeskalation.

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