Das Reizdarmsyndrom ist schon im Kindesalter weit verbreitet: Bis zu 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland leiden unter chronischen Bauchschmerzen mit Blähungen und unregelmäßigem Stuhlgang.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte rät den Patienten, am besten mehrmals kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen und das Essen nicht hinunterzuschlingen, sondern langsam zu kauen.
Die Ursachen für das Reizdarmsyndrom sind bisher nicht geklärt. Eine These geht von einer Bewegungsstörung des Darms aus. Umwelt- und genetische Faktoren scheinen bei der Entstehung ebenfalls eine Rolle zu spielen. Auch Stress, mangelnder Schlaf oder zu wenig Bewegung können die Bauchschmerzen auslösen.
Helfen kann auf jeden Fall eine bewusste Ernährung: "Die Erfahrung zeigt, dass faserreiche Kost wie Obst und Gemüse die Verdauung erleichtert und damit die Beschwerden lindert", sagt der Kinderarzt Hans-Jürgen Nentwich.
Meiden sollten Betroffene scharfes oder fettes Essen, Getränke mit viel Kohlensäure, Schokolade und einige Milchprodukte, wie Sahneeis oder Käse. Auch sollten Kinder nicht ohne Frühstück aus dem Haus gehen.
Bei regelmäßigen Bauchschmerzen sollten Eltern mit ihrem Nachwuchs einen Kinderarzt aufsuchen. "Die Diagnose Reizdarmsyndrom ist eine Ausschlussdiagnose - das heißt, Untersuchungen müssen sicherstellen, dass sich dahinter keine andere Krankheit verbirgt, wie zum Beispiel eine entzündliche Darmerkrankung", erklärt der Professor.