Anti-Baby-Pille:Risiko verändert sich

Eine Langzeitstudie an Frauen, die die Pille nehmen, zeigt: In den ersten Jahren steigt das Sterberisiko, später allerdings nimmt es ab.

Wie eine britische Studie über fast 40 Jahre zeigt, liegt das langfristige Sterberisiko von Nutzerinnen des Verhütungsmittels niedriger als bei anderen Frauen. Eine erhöhte Mortalität beobachteten die Mediziner vor allem in den ersten Jahren des Gebrauchs.

Die gesundheitlichen Folgen der oralen Verhütung werden schon lange erforscht: Gerade in den ersten Jahren der Einnahme steigert die Pille das Risiko für Gefäßverschlüsse. Frühe Resultate der 1968 gestarteten britischen Studie an 46.000 Frauen bestätigten diesen Verdacht.

Die Langzeitdaten nach fast 40 Jahren zeigen ein differenzierteres Bild. Demnach steigt die Mortalität von Nutzerinnen der Pille vor allem in den ersten Jahren an, etwa bis zum Alter von 30 Jahren. Im folgenden Jahrzehnt flaute der Anstieg deutlich ab.

Mit dem Absetzen der Pille kehrte sich der Effekt um: In den folgenden Jahrzehnten lag die Mortalität der früheren Nutzerinnen deutlich unter der jener Frauen, die nie die Pille genommen hatten. Dies galt sowohl für Herzleiden als auch für Krebserkrankungen, insbesondere von Gebärmutter, Eierstock und Darm.

"Unsere Daten werden wohl viele Frauen beruhigen, besonders jene, die vor vielen Jahren noch die erste Generation der Verhütungsmittel einnahmen", schreibt Studienleiter Philip Hannaford im "British Medical Journal". Allerdings betont er, die Resultate seien nicht unbedingt auf die heute gängigen Präparate übertragbar.

(Quelle: British Medical Journal)

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