Wer in den letzten Tagen die Debatte zur Aktion "Sucht nach uns" des Zentrums für Politische Schönheit (ZPS) vor dem Berliner Reichstag verfolgt hat, konnte eines sehr deutlich sehen: Die meisten waren entweder dafür oder dagegen, und die gegnerischen Positionen wurden in den sozialen Netzwerken mit Vehemenz vorgetragen. Kritikern wurde vorgehalten, sie spielten den Rechten in die Hände und verstünden nicht, wie wichtig diese Art zivilen Ungehorsams sei. Den Befürwortern der Aktion warf man Empathielosigkeit, die Instrumentalisierung der Opfer und die Überschreitung ethischer Grenzen vor. Für "Sucht nach uns" hatte das Zentrum für Politische Schönheit am Rande des Tiergartens eine Stele errichtet, die möglicherweise die Asche ermordeter Juden enthielt, die das ZPS zuvor exhumiert hatte.
Juden in Deutschland:Mit Erinnerung hat das nichts zu tun
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Die ZPS-Aktion "Sucht nach uns" beleidigt die jüdische Erinnerungskultur, findet unsere Autorin Mirna Funk. Dabei ist es egal, ob die Stele vor dem Reichstag Asche toter Juden enthält oder nicht.
Gastbeitrag von Mirna Funk
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