In seinem sächsischen Künstlerkollegen und Vertreter der Neuen Sachlichkeit Curt Querner sah der Dichter Wulf Kirsten einen entschlossenen Landgänger, der "am herben gebirgsrand auf kargem geviert" die Welt mit dem Pinselstrich angehe. Der Maler war das Alter Ego des Lyrikers. Beide verband ein wahrheitsgetreuer Realismus, in dem die Kontrapunkte inmitten kräftiger erdiger Töne auftauchten. Noch Jahrzehnte nach seinem Porträtgedicht über Querner fasste Kirsten seine Texte als Fußgängergedichte auf. Er, der zuletzt in Thüringen lebte, musste sich seine ostdeutsche Herkunftslandschaft, die seit seiner Geburt im Jahr 1934 in einer ständigen, zunächst von der Kollektivierungspolitik der DDR erzwungenen Veränderung begriffen war, stets selber erlaufen.
Zum Tod von Wulf Kirsten:Biograf der Dinge
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Der Dichter einer Landschaft, die schon nicht mehr Natur war: Wulf Kirsten ist gestorben.
Von Alexandru Bulucz

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