Werner Haftmann ist einer der prägenden Kunsthistoriker der Nachkriegszeit. Mit "Malerei im 20. Jahrhundert" hat er ein Standardwerk hinterlassen. Zudem gilt er als theoretischer Kopf der ersten drei Ausgaben der Weltkunstschau Documenta, die von Arnold Bode im Jahr 1955 in Kassel gegründet wurde und die in der Bundesrepublik das unter dem NS-Regime verfemte Erbe der Moderne und des Expressionismus vorstellte. Dass der im Jahr 1912 geborene Haftmann, der stets die freie Kunst als künstlerischen Ausdruck der Demokratie feierte, ein Mitglied der NSDAP und der SA gewesen war, wurde erst vor wenigen Jahren bekannt. Die Ausstellung des Deutschen Historischen Museums "documenta. Politik und Kunst", die Mitte Juni eröffnet, macht nun noch brisantere Einzelheiten zu Haftmanns Biografie öffentlich: Werner Haftmann war am brutalen Partisanenkrieg in Italien beteiligt.
Enthüllungen über die Nachkriegszeit:Der Krieg des Dr. Haftmann
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Werner Haftmann gilt als einer der prägenden Kunsthistoriker der Nachkriegszeit. Doch immer mehr brisante Einzelheiten zu seiner Biografie werden öffentlich: Nicht nur war er Mitglied der NSDAP - er beteiligte sich auch am brutalen Partisanenkrieg in Italien.
Gastbeitrag von Carlo Gentile
NS-Vergangenheit von Kunsthistoriker:Neustart mit alten Kräften
Die Debatte um Werner Haftmann kratzt auch am Moderne-Mythos der jungen Bundesrepublik.
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