Statt der erwarteten 85 000 Besucher durften in diesem Jahr nur 61 000 Metalfans beim viertägigen Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken feiern. Dauerregen hatte den Platz in ein Schlammfeld verwandelt, die Veranstalter waren gezwungen, vor Beginn aus Sicherheitsgründen einen Einlassstopp zu verhängen. In der Nacht zum Sonntag ist die 32. Auflage des Festivals nun zu Ende gegangen. Die ausgeschlossenen Musikfans sollen die 299 Euro für das Ticket erstattet bekommen, dadurch entgehen den Veranstaltern nach eigenen Angaben allerdings mehrere Millionen Euro.
"Es ist ein Drittel unserer Einnahmen", sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen. Das sei mathematisch nicht so schwer auszurechnen. "23500 mal 299, und dann kommst Du da irgendwo ziemlich dicht ran." Jensens Rechnung zufolge fehlen also Einnahmen in Höhe von mehr als sieben Millionen Euro. "Trotz schlechtem Start haben wir dann eine gute Stimmung hinbekommen", sagte Jensen.
Heavy-Metal-Festival:Schlammschlacht in Wacken
Das riesige Heavy-Metal-Festival ist traditionell eine schmutzige, nasse Angelegenheit. Aber so schlimm, dass ein Besucherstopp verhängt werden muss, war es noch nie. Bilder aus dem Regen.
Vorkaufsrecht für die vom Festival ausgeschlossenen Ticketbesitzer
Die abgewiesenen Kartenbesitzer erhalten zum Trost ein Vorkaufsrecht für Tickets zum Festival im nächsten Jahr. Der Vorverkauf dafür beginnt am Sonntagabend um 20 Uhr. In einer von Drohnen-Installationen begleiteten Show kündigten die Veranstalter am Samstagabend die ersten 33 Bands für das kommende Jahr an: Die Scorpions sollen als einer der Headliner auftreten. Daneben wurden unter anderem Amon Amarth, In Extremo, Blind Guardian und Knorkator angekündigt.
Polizei und Rettungsdienst zogen eine positive Bilanz des viertägigen Festivals. "Das war mit Abstand - auch in Relation zur etwas reduzierten Teilnehmerzahl - das sicherste Wacken Open Air, das hat irgendwie zusammengeschweißt", sagte der Leitende Polizeidirektor Frank Matthiesen. Die Beamten hätten nur sehr wenige Straftaten registriert.
Zur Abreise stehen knapp 70 Traktorfahrer als Unterstützung bereit
Am Sonntagvormittag machten sich Zehntausende Fans auf die Heimreise. Obwohl das Wetter in den vergangenen Tagen besser geworden ist, standen zur Abreise den Fans erneut Traktoren zu Hilfe. Die Polizei appellierte an die Besucher, sich bei der Rückreise nur nüchtern und auch nicht unter Einfluss von Betäubungsmitteln ans Steuer zu setzen. Am Abreisetag will die Polizei schwerpunktmäßige Verkehrskontrollen durchführen.