Von SZ-Autoren:Zippels neuer Freund

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Ein Schlossgespenst, das in einem verrosteten alten Türschloss lebt und nur mit Pauls Hilfe ein neues Zuhause findet und eine Menge über die Menschen lernt.

Wer hat eigentlich den Unfug in die Welt gesetzt, dass Schlossgespenster in alten Burgen wohnen? Kann doch nur ein "Awachsana" gewesen sein. Weil: die wissen ja eh gar nichts! Sagt zumindest Zippel, das Gespenst, das der achtjährige Paul am ersten Schultag nach den Sommerferien entdeckt, als er die Wohnungstür aufsperren will. Zippel ist noch sehr jung, aber er hat schon ein großes Herz, viel Humor und Talent zum Dichten. Und er erklärt Paul, dass alle Schlossgespenster in verrosteten, staubigen Türschlössern wohnen. Unglücklicherweise erklärt Pauls Mutter am selben Abend, dass das olle Türschloss der Altbauwohnung in ein paar Tagen gegen ein modernes Sicherheitsschloss ausgetauscht wird. Und so beginnt die Suche nach einem neuen Zuhause für Pauls kleinen Freund, auf der Zippel lernt, warum Menschen eine Seele haben, was für ein fabelhaftes Spielzeug Klospülungen sein können und was man in der Schule und da draußen in der Welt so alles macht. Am Ende wird das koboldhafte Gespenst mit dem großen Talent für größtmögliches Chaos Paul mindestens genau so viel geholfen haben wie dieser ihm.

Alex Rühle hat diese herzerwärmend lustige Geschichte über Freundschaft, Mut und geheimnisvolle, alte Nachbarinnen so spannend aufgeschrieben, dass Kinder zwischen fünf und neun Jahren voll auf ihre Kosten kommen. Und der grüffelogroße Axel Scheffler hat das Ganze so originell und liebevoll bebildert, dass es sich allein schon für seine Zeichnungen lohnt, das Buch durchzublättern. Aber dann liest man sich eh fest.

Alex Rühle : Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst. Mit Illustrationen von Axel Scheffler. Dtv, München 2018. 144 Seiten, 12,95 Euro.

© SZ vom 28.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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