Twitter:@DamienKempf

(Foto: Twitter)

Teufel bei der Icebucket Challenge, Skelette, die Happy Hour feiern: Der britische Mediävist Damien Kempf kommentiert mithilfe mittelalterlicher Buchzeichnungen unsere verrückten Zeiten.

Von Gustav Seibt

Das Mittelalter war voller Geister, Monster, Teufel, Fantasiegestalten - aber was heißt Fantasie, an die Biester wurde ja geglaubt. Wie leibhaftig sie waren, zeigt vor allem die Buchmalerei. Dort tummeln sie sich zu Tausenden, als Initialen, Randdämonen, Schlussschnörkel: Hundeköpfe auf Pflanzen, schreinernde Affen, tanzende Tode, einäugige Zwerge. Man lernt sie grade am besten kennen in einem Twitteraccount. Damien Kempf, ein Forscher der Universität Liverpool, der sich auf die comicartigen Ungestalten spezialisiert hat, gießt die Schätze seiner Sammlung auf seine fast 40 000 Follower (@DamienKempf) und kommentiert damit oft noch das Weltgeschehen - dem Bild hier gab er den Titel "280 characters". Er hat auch ein Buch dazu geschrieben, aber die wissenschaftliche Kommunikation per Handy bringt täglichen Spaß für alle, dazu historische Besinnung: komisch nah, dieses Mittelalter.

© SZ vom 30.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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