Wie schön, dass ein gut abgehangener Klassiker wie "Im Dickicht der Städte", ein Frühwerk von Bertolt Brecht, noch für solche Irritationen sorgen kann! Ein Teil der Lokalkritik gibt anlässlich einer Neuinszenierung am Berliner Maxim-Gorki-Theater zu Protokoll, wie seltsam und befremdlich sie dieses einigermaßen rohe Stück Hardcore-Literatur finde. Das sei ja gar nicht psychologisch-realistisch! Und die klare politische Botschaft fehle auch. Angesichts des sinnlosen Kampfmodus, in dem die Kontrahenten agieren, stellt sich in harmoniebedürftigen Zeiten, in denen sich das Theater öfters anfühlt wie die Fortsetzung der Hygge-Gemütlichkeit mit kunstgewerblichen Mitteln, für viele Betrachter die Frage: Wie sind die denn drauf?
Theater:Wie sind die denn drauf?
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Die Schauspieler treten sowohl live auf als auch in einem Film, hier: Lea Draeger und Taner Åžahintürk.
(Foto: Ute Langkafel)Das Leben als Boxring, in dem Adrenalin immer noch die beste Droge ist: Bertolt Brechts "Im Dickicht der Städte" wird am Maxim-Gorki-Theater Berlin neu inszeniert. Ein expressionistischer Schocker, der immer noch hervorragend funktioniert.
Von Peter Laudenbach
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