Theater:Theater Rudolstadt plant Neustart Anfang September

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Nach der aktuellen Corona-Pause forciert das Theater Rudolstadt mit der Spielzeit 2020/21 einen Neustart Anfang September. Der steht dann unter dem...

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Rudolstadt (dpa/th) - Nach der aktuellen Corona-Pause forciert das Theater Rudolstadt mit der Spielzeit 2020/21 einen Neustart Anfang September. Der steht dann unter dem Schiller-Motto „Lust und Zuversicht allein sind die Seele meines Wirkens“. Dann sollen dem Publikum Antworten und Gesprächsangebote zu gesellschaftlichen und politischen Veränderungen seit Ausbruch der Krise unterbreitet werden, sagte Intendant Steffen Mensching am Freitag. „Ich glaube, wir werden im September in eine andere Republik zurückkehren.“ Es gehe um die Frage, wohin sich die Gesellschaft verändere: Wird sie demokratischer, gerechter und solidarischer oder eher autoritärer?

Insgesamt planen die Rudolstädter Theatermacher 21 Premieren. Eingeläutet werden soll die Saison 2020/21 am 5. September mit einem Theaterfestspaziergang „Heine - stationär“ im Rudolstädter Heinepark. Die erste Premiere ist die Eigenproduktion „Ellenbogen, Ellenbogen“, in dem es nicht nur um neue Verhaltensweisen in Corona-Zeiten gehen soll, sondern auch um eine Bestandsaufnahme der dann zurückliegenden sechs Monate, erläuterte Chefdramaturg Michael Kliefert.

Der Spielplan steht aber noch unter Vorbehalt. „Wir planen eine ganz normale Spielzeit, haben aber auch einen Plan B“, betonte Mensching. Das Ganze sei abhängig von den im September geltenden Beschränkungen.

Auf ein kleines Comeback können Theater- und Orchesterfans allerdings schon ab dem 12. Juni hoffen. Dann wollen Schauspieler und Musiker auf Freiluftbühnen in der Region mehr als 20 Aufführungen bestreiten - etwa auf der Schlossterrasse der Heidecksburg oder im Schwimmbad Unterwellenborn. Allerdings stehen die Genehmigungen der jeweiligen Ordnungs- und Gesundheitsämter noch aus, hieß es.

Das Theater pausiert seit Mitte März und hat seine Beschäftigten in Kurzarbeit geschickt. Die finanziellen Folgen der Corona-Krise konnten noch nicht genau beziffert werden. Verwaltungsdirektor Mathias Moersch sprach allein von etwa 350 000 Euro an Einnahmeverlusten. Zugleich hätten durch den Ausfall von Produktionen aber auch Kosten gespart werden können. Er gehe nicht davon aus, dass die Theatergesellschaft in Schieflage gerate, erklärte Moersch.

Probleme gibt es auch bei der Sanierung des Theatergebäudes. So musste den Angaben nach dem Generalplaner gekündigt werden und läuft derzeit die Suche nach einem neuen. Die geplante Wiedereröffnung im September 2021 wackelt. „Wir glauben nicht, dass der Termin zu halten sein wird“, sagte Mensching. Der Umzug könnte sich dann ein Jahr verzögern.

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