Theater:Sparkassensturz

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Hier "Iwanow", dort "Drei Schwestern" - der Tschechow-Vergleich zeigt: Das Volkstheater ist in Wien derzeit die spannendere Bühne als die Burg.

Von Wolfgang Kralicek

Zum ersten Mal in der Wiener Theatergeschichte werden zwei der drei großen Schauspielbühnen von Frauen geleitet. Im Burgtheater ist vor zwei Jahren Karin Bergmann für den entlassenen Matthias Hartmann eingesprungen; im Volkstheater hat mit Beginn dieser Spielzeit Anna Badora die Intendanz übernommen. Geldprobleme haben beide: Das Burgtheater muss sparen, nachdem sich im Zuge der Affäre um undurchsichtige Kassentransaktionen millionentiefe Löcher im Budget aufgetan haben; das Volkstheater ist ohnedies chronisch unterdotiert. Aber wenigstens künstlerisch hat die arme Schwester unter Badora zuletzt stark aufgeholt: Im Vorjahr war das krisengebeutelte Burgtheater noch zum "Theater des Jahres" gewählt worden, in der laufenden Spielzeit macht das Volkstheater das lebendigere, spannendere Programm. Aktuell belegen lässt sich dieser Befund am Beispiel der zwei Tschechow-Inszenierungen, die zuletzt an den beiden Häusern Premiere hatten.

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