Was für eine bahnbrechende Wendung im NSU-Prozess, Schweigen heißt jetzt Reden. 53 Seiten umfasst die sogenannte Aussage, die Beate Zschäpe am 249. Prozesstag verlesen ließ, der Informationsgehalt ging erwartungsgemäß gegen null: Leere, Lügen und ein neues Kapitel der unglaubwürdigen Selbstinszenierung als harmlose, abhängige, unwissende Frau. Von den jetzt nachgereichten Angaben Zschäpes wurden im bisherigen Prozessverlauf viele bereits widerlegt. Und das sogar, obwohl die meisten Zeugen aus dem Neonazimilieu, wie auch vom Verfassungsschutz, von kollektiver Amnesie befallen scheinen und die relevanten Akten ja längst geschreddert sind.
Theater:Reden ist das neue Schweigen
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Von Cornelia Fiedler
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