Ravensburg:Ravensburg restauriert über 100 Jahre alte Theaterkulissen

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Ravensburg (dpa/lsw) - Mit mehr als 340 historischen Theaterkulissen beherbergt die Stadt Ravensburg einen Theaterschatz, der momentan aufwendig restauriert wird. Die 135 Leinwände und rund 200 Stellbilder seien mehr als 100 Jahre alt und vermutlich europaweit einzigartig, sagte der Kulturamtsleiter Franz Schwarzbauer am Dienstag. "Es gibt nichts Vergleichbares." Rund eine Million Euro investiert die Stadt unter anderem mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in die Erhaltung der Bilder.

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Ravensburg (dpa/lsw) - Mit mehr als 340 historischen Theaterkulissen beherbergt die Stadt Ravensburg einen Theaterschatz, der momentan aufwendig restauriert wird. Die 135 Leinwände und rund 200 Stellbilder seien mehr als 100 Jahre alt und vermutlich europaweit einzigartig, sagte der Kulturamtsleiter Franz Schwarzbauer am Dienstag. „Es gibt nichts Vergleichbares.“ Rund eine Million Euro investiert die Stadt unter anderem mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in die Erhaltung der Bilder.

Entdeckt wurden die historischen Bühnenkulissen, die etwa das mittelalterliche Heidelberg, einen antiken Tempel oder Neapel zeigen, erst vor einigen Jahren. Zuvor schlummerten sie jahrzehntelang im Kulissenhaus in Ravensburg. Zwar habe man gewusst, dass es die Werke gebe, aber nicht, welchen Wert sie besäßen, sagte Schwarzbauer. Ab 2011 wurde der Bestand dann wissenschaftlich erfasst.

Die Kulissen stammen nach Angaben von Restaurator Raymond Bunz aus den Jahren 1902 bis 1910. Nach einem Brand im Stuttgarter Hoftheater gastierten die Theatermacher damals für knapp zehn Jahre in Ravensburg - die Stadt habe zu dieser Zeit ein neues, modernes Konzerthaus besessen und konnte das Stuttgarter Ensemble beherbergen.

Mindestens 40 Aufführungen habe es damals gegeben - für sie seien Kulissen in Stuttgart gefertigt und dann nach Ravensburg gebracht worden. Gemalt wurden sie unter der Leitung des Künstlers Wilhelm Plappert, der Hoftheatermaler in Stuttgart war, und nach Angaben von Schwarzbauer als Koryphäe in seinem Fach gilt.

Raymund Bunz und seine Frau Karin sind mit ihrem Team nun dabei, die Leinwände zu erhalten - dazu werden die Stücke etwa behutsam gewaschen, Wasserschäden behandelt, aufgerissene Nähte repariert oder die Malfarbe an einigen Stellen fixiert. Während der Lagerung hätten beispielsweise Regen oder Staub den Werken zugesetzt, sagte Bunz.

Beim Tag des offenen Denkmals Anfang September könnten Interessierte bereits einen Einblick in die Sammlung und die Konservierung bekommen, sagte Schwarzbach. Auch weitere Ausstellungen der historischen Bühnenbilder seien denkbar.

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