Theater:Die Utopie der Venus

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Werner Fritsch kriecht am Theater Regensburg in Shakespeares Schädel: Acht Schauspieler spielen mehr als 30 Figuren.

Von Egbert Tholl

Herab aus dem Bühnenhimmel senken sich zwei Gestirne, das eine ein roter Planet, das andere eine silberne Discokugel. Die Discokugel glitzert, der Venusstern glüht, und unter ihnen, auf dem Bühnenboden des kleinen, herrschaftlichen Theaters zu Regensburg, versammelt sich ein Panoptikum der Theatergeschichte. Acht Schauspieler verkörpern mehr als 30 Figuren aus dem Werk Shakespeares, manche gewandet im Brokatprunk der elisabethanischen Zeit, manche eher sachlich gekleidet, als kämen sie aus einer modernen Aufführung. Manche sind arg zerzaust, wie Falstaff oder auch Macbeth, andere überbordend schön wie Ophelia oder berstend vor Virilität wie die Totengräber. Sie alle sind Geister, Imaginationen des Theaters, das sich hier selbst feiert und darüber hinaus ganz analog eine Welt erschafft.

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