Personalie:Intendant Märki verlässt Staatstheater Cottbus 2025

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Stephan Märki, Intendant und Operndirektor des Staatstheaters Cottbus, spricht auf der Pressekonferenz zur Spielzeit 2023/24. (Foto: Frank Hammerschmidt/dpa)

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Cottbus (dpa/bb) - Der renommierte Intendant Stephan Märki will in zwei Jahren seinen Hut am Staatstheater Cottbus nehmen. Märki werde seinen im Sommer 2025 auslaufenden Vertrag als Intendant auf eigenen Wunsch nicht verlängern, teilte das Staatstheater am Freitag mit. Märki war seit der Spielzeit 2020/2021 - der Start lag in der Corona-Krise - Intendant an Brandenburgs einzigem Mehrspartenhaus. Der 68-Jährige nannte persönliche Gründe für seinen Weggang.

„Ich arbeite mit großer Freude und Motivation gemeinsam mit den Ensembles der vier Sparten und der Belegschaft für dieses Haus“, sagte Märki laut Mitteilung. „Mit Blick auf meine persönliche Uhr halte ich es aber für opportun, den Staffelstab zum Ende meiner Vertragslaufzeit weiterzugeben und einen kontinuierlichen Übergang zu ermöglichen.“ Das Kulturministerium und die Städte Cottbus und Frankfurt (Oder) - die Fördermittel geben - setzten eine Findungskommission für seine Nachfolge ein.

Kulturministerin Manja Schüle (SPD) würdigte die bisherigen Verdienste von Märki. Cottbus sei derzeit eine der spannendsten Städte in Deutschland, sagte Schüle mit Blick auf den Braunkohleausstieg und die Fördermittel für den Strukturwandel. Das spreche sich in Deutschland herum. „Dass das so ist, liegt maßgeblich am Staatstheater Cottbus. Und natürlich an Stephan Märki.“ Sie betonte: „Ich bin froh, dass uns Stephan Märki noch bis Sommer 2025 als Intendant erhalten bleibt.“ Kultur sei der Schlüssel, um regionale Identität zu stärken, neue Beschäftigungspotenziale zu erschließen und Strahlkraft für die Lausitz zu entwickeln.

Der Cottbuser Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD) bedauerte den Rückzug. „Es ist immer bedauerlich, wenn prägende Persönlichkeiten wie Stephan Märki ihre persönliche Entwicklung neu justieren und dabei der Anschein entsteht, dies sei eine Entscheidung gegen Cottbus/Chóśebuz“, sagte er. „Ich weiß, dass dem nicht so ist.“

Das Staatstheater Cottbus ist das einzige staatliche Theater in Brandenburg und das einzige mit vier Sparten - Schauspiel, Musiktheater, Orchester und Ballett. Das Ballettensemble des Theaters war zuletzt mit vier neuen Stellen aufgestockt worden.

Märki wurde 1955 in Bern geboren. Er war von 1993 bis 1997 Intendant des Hans Otto Theaters in Potsdam. Von 2000 bis 2012 war er Generalintendant am Deutschen Nationaltheater in Weimar, das unter seiner Leitung als Drei-Sparten-Haus bewahrt und dann Staatstheater wurde. Märki verließ Weimar zwei Jahre vorfristig und führte danach das Berner Symphonieorchester und das Stadttheater zu einem Vier-Sparten-Haus zusammen. Später war er Intendant des Konzert-Theaters Bern. Dort ging er ebenfalls.

In Cottbus führte er zum Beispiel mit sechs ausverkauften Vorstellungen Richard Wagners Oper „Tristan und Isolde“ auf. In der Spielzeit 2023/24 steht das zurückgewonnene gemeinsame Erlebnis als Kern des Theaters unter dem Motto „Zusammen. Hier.“ im Mittelpunkt.

© dpa-infocom, dpa:230602-99-919319/2

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