Theater:Archaische Wucht, leicht konsumierbar

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Ivo van Hove mit Hollywoodstar Jude Law bei den Wiener Festwochen.

Von Egbert Tholl

So ist das also, Hollywood in Wien. Jude Law, geboren 1972 in London, steht auf der Bühne, was viele glücklich machen dürfte, weil sie ihn 100 Minuten lang anschauen können, leibhaftig sexy und nicht im Kino oder Fernsehen. Ungewöhnlich ist das für ihn nicht, da zu stehen, Law hat immer wieder Theater gespielt, den Hamlet und Henry V.. Er hat sich aber auch ein paar Oscar-Nominierungen erspielt, als talentierter Mr. Ripley oder mit "Unterwegs nach Cold Mountain". Im Kino schafft er es immer wieder, auch wenig ausformulierten Charakteren eine Ambivalenz zwischen Grübeln und Glitzern mitzugeben, und zwar je mehr Kammerspiel, desto besser, wie etwa in "Enemy at the Gates", einem sehr engen Kriegsfilm. Wenn er nun in Wien den Gino in "Obsession" nach Viscontis Film "Ossessione" spielt, dann tritt nicht etwa das Können hinter einen großen Namen zurück. Nein, er macht das sehr gut, ist vielleicht sogar eine Idealbesetzung für die Rolle. Dennoch taugt der Abend nicht unbedingt viel.

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