Thalia Theater Hamburg:Hier bin ich Mensch

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Okadas Groteske nimmt Anleihen beim "Zauberer von Oz", seine Figuren erinnern an die Farmerstochter Dorothy (Maike Knirsch), die Vogelscheuche, den Blechmann und den Löwen. (Foto: Fabian Hammerl)

In Toshiki Okadas "No Horizon" in Hamburg fliehen vom Kapitalismus geschundene Seelen in eine heile, virtuelle Welt. Das klingt kitschig, ist aber eine echte Aufmunterung.

Von Till Briegleb

Endlich gibt es das Weihnachtsmärchen für Gamer in der analogen Welt. Es spielt im besten aller Multiversen, wo selbst Frisuren aus der siebten Dimension ohne Aufpreis zu erhalten sind. "No Horizon" heißt diese Heimat für Avatare. Hier gibt es nichts Bedrohliches, außer die Erinnerungen an die Realität, aus der New Pollu, Covfefe, Weltraum und Kudodes geflohen sind, um auf einem digitalen Spielplatz vollkommen glücklich zu sein. Ihre Namen schweben neben ihnen, was zumindest im Fall von Kudodes sehr hilfreich ist, denn er hat die Option "Kein Aussehen" gewählt und ist deswegen für die anderen Gäste im Universum der unbegrenzten Möglichkeiten nicht zu sehen. Außer von Weltraum, denn sie hat die Fähigkeit, winzige Pixelfehler in seiner Aura zu erkennen, die ihr seinen Aufenthaltsort verraten.

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